Demonstration der Altenburger Landschaftsuhr auf Schloss Friedenstein

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„Geht die noch?“ Seit der Eröffnung der Thüringer Landesausstellung 2016 „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ ist dies die wohl am häufigsten gestellte Frage im Geheimen Ratsgemach von Schloss Friedenstein. Dort ragt prächtig und prunkvoll die Landschaftsuhr aus Altenburg in die Höhe. Sie ist ein Hingucker unter den Exponaten der Landesausstellung. Erhaben steht sie da – und stumm. Kein Ticken, kein Surren. Am Samstag aber wird Uhrmachermeister Dirk Sparboth die Frage der vielen Besucher beantworten und dem stummen Riesen Leben einhauchen. Zu dieser Demonstration der Altenburger Landschaftsuhr um 11 und 14 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

 

Diese Monumentaluhr, die wie ein Schmuckmöbel wirkt, ragt nicht nur kunsthandwerklich heraus. Auch die technischen und klanglichen Raffinessen des Uhrwerks sind bemerkenswert. Gefertigt wurde das Uhrwerk Anfang des 18. Jahrhunderts von Jacob Mayr aus Augsburg.

 

Ein höchst symbolisches Geschenk

 

1712 hatten die Altenburger Landstände diese prunkvolle Uhr Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg, dem Enkel Ernsts des Frommen, für die Einrichtung seines Audienzzimmers im Residenzschloss Altenburg geschenkt. Eine höchst symbolische Aufmerksamkeit: Generell stand die Uhr mit ihrem Räderwerk für das gute Funktionieren einer Landesverwaltung, wobei die Unruh allen anderen Rädern den Takt und somit die Zeit zur Bewegung vorgab. Mit diesem Geschenk beteuerten die Stände, dass sie die landesfürstliche Regierungsgewalt akzeptierten, die wiederum aber nur im Einklang mit den Ständen gut funktionieren konnte.

 

Dirk Sparborth ist Uhrmacher, meistergeprüft im renommierten Glashütte. Im Residenzschloss Altenburg ist er für die Betreuung und Restaurierung der historischen Uhren verantwortlich und betreibt zudem in Altenburg sein Uhren- und Schmuckgeschäft in dritter Generation.

 

 

Weitere Informationen zur Ausstellung:

 

Teilnahme an der Veranstaltung nur mit gültiger Eintrittskarte.

 

Im Rahmen der Landesausstellung wird das Exponat im Bereich „Land“ präsentiert. Die Thüringer Landesausstellung 2016 in Weimar und Gotha „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ wurde am 23. April eröffnet und läuft noch bis zum 28. August 2016. Sie ist in sechs Bereiche gegliedert, von denen jeweils drei an den unterschiedlichen Ausstellungsorten zu sehen sind: in Gotha sind dies die Bereiche „Land“, „Familie“ und „Künste“, in Weimar „Reich“, „Glaube“ und „Wissenschaft“.

 

Öffnungszeiten der Ausstellung

Di – So | 10 – 18 Uhr (alle Standorte)

 

Ausstellungsorte und Eintrittspreise

 

Schloss Friedenstein Gotha
Eintritt: Erw. 10 € | erm. 4 €

 

Herzogliches Museum Gotha
Eintritt: Erw. 5 € | erm. 2,50 €

 

Neues Museum Weimar
Eintritt: Erw. 5,50 € | erm. 3,50 € | Schüler (16-20 J.) 1,50 €

 

Stadtschloss Weimar
Eintritt: Erw. 7,50 € | erm. 6 € | Schüler (16-20 J.) 2,50 €

(inkl. Rundgang durch die historischen Räume des Stadtschlosses)

 

Kombiticket für alle Ausstellungsorte in Weimar und Gotha

Erw. 16 € | erm. 12 € | Schüler* (16-20 J.) 5 €

 

Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist der Eintritt frei.

Die Gehdistanz zwischen den beiden Museen in Weimar beträgt 10-15 Minuten.

Die ThüringenCard besitzt für die Landesausstellung Gültigkeit.

 

(Beitragsbild: Dirk Sparboth beim Einrichten der Altenburger Landschaftsuhr)