Der Unternehmenspreis der Lebenshilfe Thüringen

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Gemeinsam haben heute die Vorsitzende der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung – Landesverband Thüringen e.V., Birgit Diezel, und der Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, Matthias Machnig, das Startsignal für den Unternehmenspreis AKZEPTANZ 2012 gegeben.

Thüringens Wirtschaftminister Machnig ist erneut Schirmherr von AKZEPTANZ. Mit dem Unternehmenspreis werden Thüringer Unternehmen ausgezeichnet, die in Eigenregie, in Kooperation mit Lebenshilfen oder anderen Organisationen Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen. Die Thüringer Industrie- und Handelskammern sowie die Thüringer Handwerkskammern unterstützen das Anliegen der Lebenshilfe Thüringen und sind Partner von AKZEPTANZ. Gefördert wird der Unternehmenspreis von der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Der Unternehmenspreis AKZEPTANZ steht im Geist der UN- Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung, die das Recht auf selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben als Rechtsanspruch formuliert.

Bewerbungsschluss für AKZEPTANZ 2012 ist der 31. Mai 2012.

Für den Unternehmenspreis AKZEPTANZ 2012 der Lebenshilfe Thüringen, der im Herbst 2012 zum zweiten Mal vergeben wird, können sich in Thüringen regional ansässige und standortverbundene Unternehmen der Thüringer Industrie- und Handelskammern bzw. der Thüringer Handwerkskammern bewerben. Als Preis ist die künstlerische Arbeit eines Menschen mit Behinderung sowie ein Preisgeld von 3.000 Euro vorgesehen, das der Preisträger einem selbst gewählten sozialen Zweck zugute kommen lassen kann.

Der Unternehmenspreis würdigt vor allem die erfolgreiche Umsetzung von:

  • innovativen Arbeitsplätzen, auch für Menschen mit hohem Hilfebedarf,
  • praktizierten Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt,
  • Projekten der beruflichen Bildung für Menschen mit Behinderung,
  • Arbeitsplätzen im Rahmen der Unterstützten Beschäftigung,
  • betriebsnahen Arbeitsplätzen für Werkstattbeschäftigte (Außenarbeitsplätze/ Außenarbeitsgruppen)
  • Integrationsfirmen und –abteilungen in Kooperation mit Thüringer Unternehmen.

„Mit dem Unternehmenspreis AKZEPTANZ wollen wir bestehende Projekte der Zusammenarbeit zwischen Thüringer Unternehmen und sozialen Organisationen würdigen“, so die Landesvorsitzende der Lebenshilfe Thüringen, Birgit Diezel. „Zugleich wollen wir für weitere Kooperationen und innovative Projekte der Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung werben. Die Initiative der Lebenshilfe macht auf das Beschäftigungspotential behinderter Menschen aufmerksam.

Zugleich ist es ein Appell an die Unternehmen im Freistaat, ihren Beitrag zur Chancengleichheit zu leisten“, erklärt Birgit Diezel abschließend.

Der Schirmherr des Unternehmenspreises AKZEPTANZ 2012 Wirtschaftsminister Matthias Machnig sagte: „Die Integration von Menschen mit Behinderung ist ein Gradmesser für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. Gerade bei Menschen mit Behinderung muss sich die soziale Marktwirtschaft beweisen. Die Teilhabe am Arbeitsleben ist eine Vorraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Daher leistet die Lebenshilfe einen wichtigen Beitrag mit ihrer Akzeptanz-Kampagne.“

Der Unternehmenspreis AKZEPTANZ macht die Öffentlichkeit auf gelungene Teilhabeprojekte aufmerksam, um Vorbehalte und Unsicherheiten abzubauen und innovative Beispiele für Inklusion auf dem Arbeitsmarkt vorzustellen. Insbesondere durch die Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung und deren Umsetzung im nationalen Aktionsplan der Bundesrepublik bzw. den Aktionsplänen der Länder ist vieles in Bewegung gekommen und Entwicklungen wurden auf den Weg gebracht. Dennoch ist es noch immer nicht selbstverständlich, dass Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt einer Beschäftigung nachgehen. Dieser gesellschaftlichen Verantwortung trägt der Unternehmenspreis AKZEPTANZ der Lebenshilfe Thüringen nachhaltig Rechnung, indem er den Focus der Öffentlichkeit auf die Belange von Menschen mit Behinderung richtet.

Im Jahr 2010 ging der Unternehmenspreis der Lebenshilfe Thüringen an das Projekt „Patientenlotsen“ der Friedrich Schiller Universität Jena in Kooperation mit dem Saale Betreuungswerk der Lebenshilfe Jena gGmbH. Vier Menschen mit Behinderung arbeiten als „Patientenlotsen“, um Patienten und Besuchern des Uniklinikums Jena zu den verschiedenen Abteilungen, Stationen und Behandlungsräumen zu führen. Das Kooperationsprojekt besteht seit drei Jahren und leistet einen unverzichtbaren Beitrag für einen patientenfreundlichen Alltag im Klinikum.

In Thüringern kooperieren die regionalen Werkstätten für behinderte Menschen in Trägerschaft der Lebenshilfe mit circa 300 Unternehmen der Privatwirtschaft. Mit rund 3.150 Beschäftigten wird ein Jahresumsatz von über 7,5 Millionen Euro erzielt. Mehr als 180 Menschen mit Behinderung arbeiten auf Außenarbeitsplätzen, die sich direkt in den Unternehmen vor Ort befinden und die Beschäftigung für behinderte Menschen außerhalb der Werkstatt ermöglichen. Darüber hinaus gibt es acht Integrationsfirmen in Trägerschaft regionaler Lebenshilfeorganisationen, in denen über 76 Beschäftigte arbeiten. Diese Formen der bestehenden Zusammenarbeit sind ein gutes Ergebnis, das es weiter auszubauen gilt.

Alle Informationen und Ausschreibungsmodalitäten zum Unternehmenspreis AKZEPTANZ 2012 sind unter www.lebenshilfe-thueringen.de zu finden.



Kontakt:

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

Landesverband Thüringen e.V.

Katja Heinrich

Otto- Schott- Str. 13, 07745 Jena

Tel: 03641/ 334395  Fax: 03641/ 336507

Mail: info@lebenshilfe-thueringen.de

Internet: www.lebenshilfe-thueringen.de

Die Lebenshilfe ist ein gemeinnütziger Verein, der 1958 von Eltern geistig behinderte Kinder und engagierten Fachleuten in Marburg gegründet wurde. Der Landesverband der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung in Thüringen, 1990 gegründet, ist ein Zusammenschluss von 37 rechtlich eigenständigen regionalen Mitgliedsorganisationen mit rund 3.000 Mitgliedern. 7.500 Menschen mit vorrangig geistiger Behinderung nutzen die Vielzahl ambulanter und stationärer Angebote der Mitgliedsorganisationen der Lebenshilfe Thüringen, angefangen von der Frühförderung und integrativen Kindertagsstätten, über Wohneinrichtungen bis hin zu Ausbildungs- und Arbeitsangeboten.