Seit April 2013 werden mehrere thematische Führungen durch das Schloss Friedenstein angeboten. Am kommenden Donnerstag, den 30. Mai 2013, 19 Uhr startet eine weitere neue Führung. Dann plaudert die Kammerzofe des eigensinnigen Herzogs Emil August erstmals munter über das Leben am Hofe. Im historischen Kostüm steckt Stefanie Kretschmann, Mitarbeiterin im Besucherservice, die sich seit einem halben Jahr intensiv auf diese Führung vorbereitet hat.
Es ist der 18. Juli 1807. Seine Hochfürstliche Durchlaucht Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg ist nach Dresden gereist, um Kaiser Napoleon zu einem festlichen Empfang nach Gotha einzuladen. Selbstverständlich herrscht im Schloss bereits große Aufregung und die Vorbereitungen haben begonnen. Auch die Kammerzofe Wilhelmine Regine Catterfeld, vom Herzog liebevoll „Minchen“ genannt, hat bis zur Rückkehr des Herzogs einige Dinge zu tun. Vom Ausbessern der herzoglichen Roben, auf die Durchlaucht immer besonderen Wert legt, bis hin zur Herrichtung sämtlicher Räume für den umfangreichen Hofstaat des französischen Kaisers, ist viel zu tun. Ausgerechnet heute kommen Besucher ins Schloss.
Aber „Minchen“ meistert auch diese Aufgabe. Schließlich steht Wilhelmines Familie seit vielen Generationen im Dienste der Herzoglichen Familie. So kann sie viele Geschichten seit dem Bau des Schlosses unter Herzog Ernst des Frommen berichten. Schnellen Schrittes durchschreitet die Zofe die herzoglichen Wohnräume, doch immer wieder bleibt sie stehen und berichtet über das Leben am Hofe. Dabei plaudert sie auch manch geheime Geschichte aus. Denn als „Lieblingszofe“ des skurrilen und ungewöhnlichen Herzogs August bekommt sie viele Dinge mit, die eigentlich hinter den dicken Mauern des Schlosses bleiben sollten.
