Dieteren feiert zweiten Etappensieg in Thüringen

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Jan Dieteren vom Team Stölting gewann die zweite Etappe der Internationalen Thüringen Rundfahrt über 185 km rund um Behringen. Der 20-Jährige, im Vorjahr bereits Etappensieger in Bad Blankenburg, siegte im Spurt des geschlossenen Feldes vor den beiden Rabobank-Fahrern Nick van der Lijke und Rick Zabel. Das Gelbe Trikot des Spitzenreiters verteidigte der Australier Damien Howson.

Dramatischer geht es nicht: 170 Kilometer bestimmte ein Ausreißerquintett die zweite Etappe, kämpfte sich über die Bergwertung in Martinfeld, spurtete um Sprintpunkte in Mühlhausen und Gotha, doch am Ende wurden sie für ihre offensive Fahrweise nicht belohnt. 1000 Meter vor dem Ziel war ihre Flucht beendet.

Das jagende Feld, angeführt von den Fahrern des niederländischen Rabobank-Nachwuchsteams und den Nationalfahrern aus Dänemark, rauschte heran und schluckte die mutigen Ausreißer, die bei der Vergabe der Podiumsplätze keine Rolle mehr spielten. „Es war eine knüppelharte Etappe, und ich habe alles gegeben“, sagte Tim Schlichenmaier vom Team Bergstraße, der sich als Letzter der ehemals fünf Ausreißer geschlagen gab. Wietse Bosmans (Niederlande), Hayden Mc Cormick (Neuseeland), Jonas Rickaert (Belgien), Aydar Gareyshin (Russland) und der Stuttgarter Tim Schlichenmaier, der schon auf der ersten Etappe zu einer frühen Ausreißergruppe gehörte, attackierten bereits nach 15 Kilometern und fuhren fast zehn Minuten vor dem Peloton, ehe die Verfolger aktiv wurden.

Fünf Kilometer vor dem Ziel lagen nur noch Schlichenmaier und Mc Cormick vorn, aber sie harmonierten nicht mehr, jeder fuhr für sich. Das kostete nicht nur Kraft, sondern auch Zeit. „Wenn der Neuseeländer nicht attackiert hätte und wir zusammengeblieben wären, vielleicht hätte es gereicht“, war der Baden-Württemberger im Ziel traurig, tröstete sich aber mit dem Wertungstrikot der Zeitungsgruppe Thüringen für den besten Sprinter. „Ich habe unterwegs fleißig Punkte gesammelt und freue mich wirklich über dieses Trikot. Das ist nicht nur ein Trostpreis, auch wenn ich natürlich gern die Etappe gewonnen hätte“, so Schlichenmaier, der das Trikot in den nächsten Tagen verteidigen will.

Die Blumen für den Tagessieger gingen an Jan Dieteren, der im Ziel seinem Team für die gute Unterstützung dankte: „Das Team hat mich perfekt in Position gebracht, ich lag schon 300 Meter vor dem Ziel in Front. Ich musste nur noch Gas geben.“

Im Thüringer Energie Team war man froh, die Ausreißer rechtzeitig vor dem Ziel wieder gestellt zu haben. „Wir haben unsere Kräfte heute geschont, unsere Körner für die morgige Etappe geschont“, sagte Teamchef Jörg Werner, dessen Fahrer alle mit dem Hauptfeld das Ziel erreichten, zeitgleich mit Etappensieger Dieteren.

Auf der morgigen Etappe wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Bereits nach 17 Kilometern wartet hinter Großbreitenbach die erste Bergwertung der ersten Kategorie. Vier weitere Bergprüfungen stehen an. Allein auf den letzten 40 Kilometern ist der Rennsteig zweimal der Scharfrichter, wenn es zwischen Katzhütte und Neuhaus auch zweimal zum Etappengipfel geht. Mit einer Vorentscheidung ist auf dem morgigen Streckenabschnitt also in jedem Fall zu rechnen.