Eiskalte Fortsetzung der englischen Woche

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FF USV Jena zu Gast in der Kältekammer der ALGOS-Fachklinik in Bad Klosterlausnitz. Foto: Jürgen Scheere/FFUSV

Regeneration war angesagt beim FF USV Jena, einen Tag nach dem denkwürdigen 4:1-Auswärtserfolg bei der SGS in Essen. Einem Spieltag, „der komplett für uns lief“, wie Cheftrainerin Katja Greulich bilanzieren konnte: „Da hat einfach für uns einmal alles gepasst.“
Der ganz große Schritt der Jenaerinnen in Richtung vorzeitiger Klassenerhalt in der Allianz Frauen-Bundesliga wurde am Montagvormittag sogar zusätzlich vergoldet. Denn die Video-Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes, genauer die Redaktion von Die Ligen (DFB-TV), hat noch einmal mit Computer-Hilfe nachgezählt: Lucie Vonkovas 1:0-Führungstreffer war entgegen der ersten verkündeten Zahlen im Essener Stadion doch schon nach 9,9 Sekunden.
Das bedeutet: Vonkova hat damit den schnellsten Treffer in der Geschichte der Frauen-Bundesliga geschossen. Die Freude der tschechischen Nationalstürmerin war entsprechend groß: „Jetzt bin ich happy. Das hätte ich überhaupt gar nicht gedacht. Wichtig war mir eigentlich nur, dass ich überhaupt dieses Tor für uns geschossen habe.“
Mit vollem Tempo eilte Jenas Nummer elf beim gegnerischen Anstoß in die Essener Hälfte, übertölpelte die gesamte Verteidigungslinie der Hausherrinnen und netzte den von ihr eroberten Ball nur wenige Sekunden später aus spitzem Winkel sehenswert ein. Trotz all der kalkulierten Schlitzohrigkeit in dieser Aktion, musste Vonkova als Ergänzung mit einem Lachen zugeben: „Ich war natürlich überrascht, dass es so schnell geht, ein Tor zu schießen.“
Die FF-USV-Angreiferin überbot dabei im Übrigen einen fast zwei Jahrzehnte alten Rekord im Frauenfußball-Oberhaus. Die bisherige Bestleistung in Sachen schneller Torjubel hatte Michaela Hetke (FFC Heike Rheine) inne, die 1998 nach elf Sekunden traf. Die frühere Nationalspielerin Celia Sasic (damals 1. FFC Frankfurt) kam im November 2014 mit dreizehn Sekunden bislang an diesen Uraltrekord Hetkes am nächsten heran.

Montag: Rekordkälte

Um sich vom Sieg abzukühlen, führte der Weg der neuen Rekord-Torschützin Vonkova und ihren Mitspielerinnen am Montag nach Bad Klosterlausnitz in die dortige Algos Fachklinik. „Ganzkörperkältetherapie“ lautete das Stichwort zum Wochenstart.

Seit dieser Rückrunde können die Bundesliga-Frauen des FF USV regelmäßig die Möglichkeiten der Klosterlausnitzer Reha-Spezialisten nutzen. „Über die AOK kam die Zusammenarbeit mit dem Verein zustande“, erklärte Klinik-Direktorin Brigitte Görsch die neue Kooperation.
Die Algos Fachklinik verfügt über eine Kältekammer; nur dreimal gibt es diese ursprünglich aus der Rheumabehandlung stammende Therapie-Infrastruktur in ganz Thüringen.

„Man kann die Kammer zur Regeneration wie auch zur Leistungssteigerung einsetzen, je nachdem wie das dazugehörende Trainingskonzept ausgelegt ist. Wir nutzen sie mit dem FF USV Jena im regenerativen Training,“ sagte der verantwortliche Sporttherapeut Herr Brudel.

In der Praxis sah dies am Montag wie schon in den Vorwochen so aus: Nach der Spielauswertung, vor Ort im Tagungssaal der Fachklinik, ging es für die FF-USV-Frauen grüppchenweise in den Kälteraum. Ausgestattet mit Handschuhen und Mundschutz schritten die Spielerinnen im Kreis – bei beeindruckenden – 110 Grad Celcius; durch diese Kälte sollen im Körper schmerz- und entzündungshemmende Mechanismen in Gang gesetzt werden.
Draußen standen Katja Greulich und ihr Trainerteam bei wohliger Zimmertemperatur und mit noch bester Siegeslaune vom Vortag und bewunderten das eiskalte Treiben durch die Glasscheibe hindurch.
Für den Verein sei die Kooperation ein Glücksfall, betonte auch Jens Roß, Geschäftsführer des FF USV: „Wir sind froh, dass wir beim wichtigen Thema Regeneration die Algos Rehaklinik als Partner gefunden haben, der uns hier in Kosterlausnitz die Möglichkeiten eröffnet uns professionell und leistungssportbezogen zu unterstützen. Bei dem allgemein hohen Pensum unserer Spielerinnen – mit Spielen, Training, Studium, Schule und Arbeit – kommt das natürlich in so einer englischen Woche wie jetzt noch einmal zusätzlich zum Tragen.“

Mittwoch und am Wochenende: Wieder hohe Betriebstemperatur

Schnelle Erholung ist dieser Tage schließlich gefragt. Dienstag ist schon wieder Abschlusstraining, denn am Mittwoch (10.05.2017, Anstoß 14:00 Uhr) kommt der SC Freiburg ins Jenaer Paradies.
Seit Ende Februar sind die Breisgauerinnen in der Liga als Tabellenvierter ungeschlagen. Einzig am ersten Rückrunden-Spieltag musste die Mannschaft um die beiden Ex-Jenaerinnen Carolin Schiewe und Sylvia Arnold in diesem Kalenderjahr als Verlierer einmal das Feld verlassen (2:3-Niederlage gegen den FC Bayern München).

Sollte es die Greulich-Elf am Mittwochnachmittag schaffen, den Freiburgerinnen die zweite Rückrunden-Niederlage zuzuführen, wäre das für den Neunten Jena aus eigener Kraft der sichere Klassenerhalt. Das Gleiche gilt, wenn Turbine Potsdam im Abendspiel (Anstoß 20:00 Uhr) beim Tabellenelften Bayer Leverkusen gewinnt und damit dem FF USV ostdeutsche Schützenhilfe leistet.
Bei anderen möglichen Ergebnissen an diesem 20. Spieltag, zum Beispiel einem Jenaer Remis gegen Freiburg, wäre die Entscheidung zumindest rechnerisch noch einmal, allerdings nur um vier Tage, aufgeschoben: Dann empfängt Jena beim zweiten Teil des Doppel-Heimspieltags – am Sonntag, den 14. Mai 2017 (Anstoß 14:00 Uhr) ebenfalls im Ernst-Abbe-Sportfeld – den SC Sand.

Tagesticket + Freikarte = FF USV 2

Aus Anlass dieser Rechenspiele erinnern die Blau-Weißen nochmals an die besondere Ticket-Aktion zum „Heimspiel-Doppel“.
Der Verein bedankt sich bei allen treuen Fans, die den FF USV am Mittwochnachmittag für einen Sieg gegen den SC Freiburg live im Abbe-Sportfeld anfeuern werden: Alle, die zu diesem Heimspiel an der Tageskasse ein Ticket kaufen, erhalten je Karte zusätzlich eine Freikarte, die am Sonntag gegen den SC Sand einlösbar ist.

Die Tageskassen öffnen am Mittwoch um 13:00 Uhr. Die Freikarten-Aktion gilt nur für an der Tageskasse erworbene Tagestickets; die Freikarte ist selbstverständlich übertragbar.
Keine Auszahlung möglich. Nur gültig zum Allianz Frauen-Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Sand am 14.05.2017.

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