Ensemble NeoBarock veröffentlicht Kammermusik

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Welche geheimen Gesetze darüber entscheiden, ob der Ruhm eines Künstlers die Zeiten überdauert oder aber verblasst, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Gottfried Heinrich Stölzel, einer der bedeutendsten und bekanntesten Musiker seiner Zeit, fand nach diversen Italien-Aufenthalten und Intermezzi an verschiedenen europäischen Fürstenhöfen 1719 seine Lebensstellung als Hofkapellmeister am Gothaer Schloss.

In der Residenzstadt führte er das Hofmusikleben zu neuer, durch drei Jahrzehnte bis zu seinem Tod 1749 anhaltender Blüte. Dass Stölzel heutzutage nicht mehr in einem Atemzug mit Bach oder Händel genannt wird, liegt vor allem an der schlechten Quellenlage. Viele seiner Kompositionen sind verloren gegangen, das Übrige hat, verstreut in diversen Bibliotheken, nur in Abschriften die Zeit überdauert.

Das Ensemble NeoBarock hat sich in den wenigen Jahren seiner Existenz schnell den Ruf als exzellenter Interpret außergewöhnlicher Programme erspielt. Es hat sich in seinen viel beachteten CD-Einspielungen zu Bach und seinem Umfeld als stilistisch kundiger Sachwalter dieses Repertoires erwiesen. Jetzt sind die Musiker erneut auf Entdeckungstour gegangen und haben die schönsten Kammermusikkompositionen des Gothaer Genies wieder ausgegraben und eingespielt. Am vergangenen Sonntag konnte sich das Publikum im Ekhof-Theater selbst davon einen Eindruck verschaffen und erlebte ein brillantes Konzert mit der Musik von Stölzel.

Die neue CD ist ab sofort im Museumsshop von Schloss Friedenstein für 19,- EUR inkl. MwSt. erhältlich.