Erfurter Wirtschaftskammer sieht Erholung der Konjunktur

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Für die Thüringer Wirtschaft stehen die Zeichen auf Erholung. So zumindest bewertet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt die Ergebnisse ihrer jüngsten Umfrage unter rund 900 Unternehmen im Kammerbezirk. Mehr Aufträge und besser ausgelastete Kapazitäten sorgten für eine positive Ertragslage.

„Die Unternehmen präsentieren sich aktuell wieder in einer besseren Verfassung“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser am Donnerstag in Erfurt. Die leichte Wachstumsdelle aus dem Frühjahr hätten sie hinter sich gelassen. Branchenübergreifend schätzten 34 Prozent der Befragten ihre Situation mit gut ein. Weitere 52 Prozent wären mit ihrer Geschäftslage noch zufrieden. Inzwischen würden 84 Prozent der Betriebe mit Gewinn oder zumindest kostendeckend arbeiten.

Zurückhaltung bei Prognose

Beim Blick auf die kommenden Monate blieben die Unternehmer jedoch vorsichtig. Sorgen bereiteten den Firmenchefs vor allem die Energiepreisentwicklung und die anhaltenden Spekulationen über mögliche Steuererhöhungen im Zuge der Regierungsbildung. So würden nur 14 Prozent der Befragten künftig mit einem besseren Geschäftsverlauf rechnen.

Erwartungen an neue Bundesregierung

„Trotz der seit längerem sehr günstigen Finanzierungsbedingungen verharren die Investitionsabsichten auf dem niedrigen Niveau aus dem Frühjahr. Jeder Vierte plant sogar eine Kürzung des Budgets“, warnte Grusser vor allzu langem Taktieren in den anstehenden Koalitionsverhandlungen. Um die Weichen dauerhaft auf mehr Wachstum zu stellen, müsse die neue Bundesregierung schnell ein überzeugendes Konzept für die Energiewende vorlegen. Gleichzeitig dürften die Steuer- und Abgabenlasten für die Unternehmen nicht angehoben werden. Angesichts steigender Staatseinnahmen auf Rekordniveau, wäre dies das absolut falsche Signal.