Erneute Gothaer Niederlage im Derby mit Ohrdruf

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Der VC Gotha musste sich gestern Abend im Kreisderby der Volleyball-Regionalliga ersatzgeschwächt beim Ohrdrufer SV mit 2:3 (-14; 19; -31; 20; -7) geschlagen geben.

Das Spiel der beiden Kreisrivalen war keine Partie für Volleyballästheten, sondern ein typischer Derbyfight, geprägt von viel Kampf und Emotionen aber auch von Krampf und Fehlern. Am Ende gewann mit Ohrdruf das Team, das jenes berühmte kleine Quäntchen mehr an Kampfgeist und Engagement einbrachte.

Für Gotha stand der Spieltag unter keinem guten Vorzeichen. Ausgerechnet in diesem prestigeträchtigen Spiel musste der VC auf zwei seiner Stammkräfte verzichten. Außenangreifer Michael Steuding fehlte aus beruflichen Gründen und Libero Marek Reichel musste wegen Krankheit passen.

Da auch der zweite Libero Jonas Fiedler nicht zur Verfügung stand, musste Trainer Jörg Schulz improvisieren. Er ließ ohne Libero spielen. Dafür musste Mittelblocker Marcel Bruns mit annehmen , eine Aufgabe die er recht ordentlich erfüllte und der andere Mittelmann Stephan Werner gab aus dem Hinterfeld heraus den zweiten Diagonalen.

Eine Option, die im Spielverlauf leider zu selten genutzt wurde. Um die Ausfälle etwas auszugleichen wurde Silvio Heyder aus der 2. Mannschaft in den Kader geholt. Neben ihm saßen nur noch Stefan Krech und Tobias Reuß auf der Gothaer Bank.

Entsprechend noch unsortiert begannen die Gothaer. Gastgeber Ohrdruf nutzte die Abstimmungsprobleme beim Gegner und setzte sich schnell ab. Mit 25:14 ging der Satz klar an die Hausherren.

Im 2.Satz hatten die Gäste das neue Spielsystem besser im Griff. Auch im Block ging man jetzt wesentlich effektiver zu Werke. Einziges Manko in diesem Abschnitt war die hohe Fehlerquote beim Aufschlag. Doch auch der OSV war hierbei nicht fehlerfrei, so dass der VC sich den Satz mit 25:19 holte und zum 1:1 Satzstand ausglich.

Dramaturgischer Höhepunkt der Partie war dann der folgende 3.Satz. Hier zeigten beide Teams, was ein typisches Derby ausmacht, nämlich Spannung und Emotionen. Dass diese gelegentlich überschwappten, daran hat auch ein Kampfgericht schuld, das mit einigen höchst fragwürdigen Entscheidungen viel Unruhe und Bissigkeit in die Begegnung brachte.

Keine der beiden Mannschaften konnte sich im Satzverlauf entscheidend absetzen, so dass alles auf ein spannendes Finale hinauslief. Bei Ohrdruf waren es vor allem die beiden Außenangreifer Bauer und Guba, die viele Akzente setzten und vom jungen Zuspieler Habedank dabei gut eingesetzt wurden. Bei Gotha ging die meiste Gefahr von der Mitte und vom Diagonalangreifer Markus Braune aus.

Nach dem 23:23 als Bruns einen langen Ballwechsel kompromisslos beendete, überschlugen sich die Ereignisse. Ein von Gothas Elias Rose ins Aus geschlagener Angriff brachte Ohrdruf den ersten Satzball. Gotha wehrte diesen und beim 24:25 auch den folgenden ab. Beim 26:25 hatte man selbst Satzball, doch Roses Aufschlag blieb im Netz hängen. In der Folge hatte der VC noch weitere drei Mal Satzball, konnte jedoch nicht die entscheidende Aktion setzen. So kam es, dass Ohrdruf zum Schluss das bessere Ende für sich hatte und den Abschnitt mit 33:31 gewann.

Doch die Kreisstädter zeigten sich davon relativ unbeeindruckt und übernahmen im 4.Satz schnell wieder das Heft des Handelns. Davon konnte sie auch eine Gelbe Karte für Christian Franz, der eine erneute Fehlentscheidung der Schiedsrichter monierte, nicht abbringen. Gegen die bekannt gute und bewegliche Ohrdrufer Feldverteidigung operierte man nun schneller und entschlossener. Auch die beiden Außen Steffen Hüther, der besonders in der Annahme überzeugte und Rose griffen nun wirkungsvoller an. Mit 25:20 glich der VC Gotha zum 2:2 aus.

Leider erwischten die Gothaer im folgenden Tie-Break einen Fehlstart und lagen schnell zurück. Für eine verbale Auseinandersetzung zwischen Bruns und Messing gab es für beide Gelb, auch das ein Ausdruck dafür, wie emotional es auf dem Feld zuging. Leider ließen sich die Gothaer davon und von einigen Schiedsrichterentscheidungen mehr aus dem Konzept bringen und verloren ihre Linie. Sie resignierten zunehmend und Ohrdruf gewann am Ende deutlich mit 15:7.

Mit diesem Erfolg haben sich die Ohrdrufer endgültig den Klassenerhalt gesichert. Der VC Gotha rutschte auf den 3.Tabellenplatz ab und muss die eventuell noch gehabten Aufstiegsambitionen für dieses Jahr begraben

VC Gotha mit: Markus Braune, Christian Franz, Marcel Bruns, Stephan Werner, Elias Rose,  Steffen Hüther, Stefan Krech, Silvio Heyder und Tobias Reuß