Führung durch die Sonderausstellung auf Schloss Friedenstein

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Wussten Sie schon, dass Psyche, die schöne Gattin des Liebesgottes Amor, bei der Vertuschung eines Seitensprungs ganz zufällig den Fächer erfunden haben soll? Wie kam das Adonisröschen zu seinem Namen und wie funktionierte die lautlose Kommunikation der Liebespaare vor 300 Jahren? Antworten auf diese Fragen und noch weitere, heute meist in Vergessenheit geratene Geschichten aus der antiken Sagenwelt und dem galanten Zeitalter erfahren Sie beim Rundgang durch die Sonderausstellung „Der Liebe leichte Schwingen – Fächer und Liebespaare“ am kommenden Sonntag, 15. Dezember 2013, 15 Uhr, mit Ute Däberitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha.

Die Münchner Sammlerin Ute Michaels übergab 2012 aus ihrer Stiftung Ute Michaels eine über 500 Fächer zählende Kollektion als Dauerleihgabe der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha. Aus dieser Sammlung wurde eine Auswahl von mehr als 70 außergewöhnlichen Fächern unter dem Thema „Liebespaare“ für die Ausstellung „Der Liebe leichte Schwingen – Fächer und Liebespaare“ ausgewählt.

Fächer verschaffen nicht nur ein willkommenes Lüftchen an heißen Sommertagen, sie faszinieren seit Jahrhunderten auch als elegante Modeaccessoires. Aus wertvollen Materialien wie Elfenbein, Perlmutt, „Schwanenhaut“ oder Straußenfedern gefertigt und aufwendig bemalt, werden sie zur individuellen Kostbarkeit. Seit dem 17. Jahrhundert sind sie Inbegriff höfischer Koketterie und geheimnisvoller Liebeskonversation.

Einen Schwerpunkt der Schau nimmt das Zeitalter des Barock und Rokoko ein, in dem sich die galante Liebe im Zeichen von Venus und Amor vielfach auf Kunstwerken und im Kunsthandwerk als Bildthema findet. Liebespaare aus der antiken Mythologie stehen neben biblischen und weltlichen Paaren, andere Liebende finden sich als bevorzugte Genres in barocken Schäferszenen und Liebesgärten wieder. Immer wiederkehrende Akteure sind der liebestolle Jupiter mit seinen zahlreichen Amouren und Bacchus, der Gott des Weines und der Ekstase.

Grafiken und Gemälde mit amourösen Darstellungen komplettieren die Ausstellung, indem sie Darstellungen und Bildinhalte der Fächer aufgreifen und das zeitgeschichtliche Gefühl widerspiegeln. Insgesamt werden an die 100 Exponate zum Thema Liebe und Liebespaare gezeigt.