Gemälde als Anschauungsobjekt für den Unterricht

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Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres ist im Ernst Klett Verlag gerade ein Heft „Der Glaube an Jesus Christus“ für den Religionsunterricht in der Oberstufe erschienen. Im ersten Kapitel „Kreuz und Auferstehung bei Markus, Johannes und Paulus“ ist ein prominentes Gemälde aus den Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha vertreten.

Das Gemälde „Verdammnis und Erlösung“ von Lucas Cranach dem Älteren von 1529, das in der Kirchgalerie auf Schloss Friedenstein ausgestellt ist, wird im Kapitel „Kreuz und Auferstehung im Johannesevangelium“ näher betrachtet. Die Schüler können das Kunstwerk interpretieren und sollen seine biblischen Bezüge herausarbeiten.

Lucas Cranach war mit Luther befreundet. Er schuf als Erster ein Gemälde zum Thema „Gesetz und Gnade“. Es ist die einzige lutherische Neuschöpfung, die – über Cranach – in die bildende Kunst Eingang fand. In dem berühmten Gemälde Cranachs weist Johannes der Täufer den geretteten Sünder auf Jesus am Kreuz hin und auf dessen Blut, das zur Rettung der Menschheit vergossen wird. Das Gemälde ist streng zweigeteilt; die Seite des Gesetzes mit dem Sündenfall von Adam und Eva, Tod und Teufel und der Errichtung der Ehernen Schlange wird der Seite der Barmherzigkeit und der Erlösung durch den Kreuzestod gegenübergestellt. Johannes der Täufer als Vorbote weist dabei den Menschen den Weg. Geteilt wird das Bild durch den Baum des Lebens, der auf der Seite des Gesetzes vertrocknet ist und auf der Seite des Evangeliums grünt.

Vielseitig verwendbar und überall vertreten – die Kunstwerke der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha sind aus Kultur und Bildung nicht mehr wegzudenken. Und wer sich das Original anschauen möchte, kann aufs Schloss kommen – mit oder ohne Lehrer.