Um das Thema „Verwaltungsdienst im Schatten des Weimarer Musensitzes“ geht es am 24. Januar 2013 ab 19 Uhr in den Rosensaälen der FSU Jena am Fürstengraben 27 in einem Vortrag des Vereins für Thüringische Geschichte.
Die sozial heterogene Gruppe der Staatsbeamten hat „verwaltend“ gehandelt, Verhaltensweisen vorgelebt und – so die Forschungsmeinung – den modernen Staat durchgesetzt. Ihr Verhalten und ihre Karrieren als wichtige sozialgeschichtliche Parameter werden für das (Groß-)Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach vorgestellt. So wird für den Zeitraum von 1770 bis 1830 nach den grundsätzlichen Strukturen von Verwaltung, nach Bildung und Ausbildung der Beamten, nach Anstellungsverfahren und Besoldungen gefragt. Ebenso werden die individuellen (aufklärerischen) Leistungen der Beamten und deren Verankerung im Gefüge der Zeit angedeutet.
Anknüpfend an aktuelle Forschungen zu den politischen Wandlungsprozessen im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert werden Besonderheiten „kleinstaatlicher Modernisierungspolitik“ aufgezeigt.
Die Beamten des (Groß-)Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach agierten wie keine andere gesellschaftliche Gruppe in ihrer täglichen Arbeit an der Schnittstelle zwischen absolutistischem und reformorientiertem Herrschaftsverständnis sowie altständischer Beharrlichkeit und wurden so strukturverändernd wirksam. Durch ihre Arbeit und ihren (neu)bürgerlichen Wertehorizont legten sie in der Kernzeit der Weimarer Klassik den Grundstein für eine effiziente, an rationalen Grundsätzen gebundene Verwaltung und brachten den Geist des „Ereignisses Weimar-Jena“ vielfach in die Gesellschaft ein.
Der Referent hat zum Thema promoviert und leitet gegenwärtig den von ihm mitbegründeten Jenaer Leander Verlag.
Verein für Thüringische Geschichte
Vortragsreihe 2013
Referent: Dr. Andreas Krause (Jena)
Thema: Verwaltungsdienst im Schatten des Weimarer Musensitzes
Datum: 24. Januar 2013
Ort: Rosensäle der FSU Jena, Fürstengraben 27
Beginn: 19.00 Uhr
