Gesundheits- und Sozialwesen dominieren

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Die aktuelle Beschäftigungsstatistik zeigt eine stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt im Unstrut-Hainich-Kreis. So waren im Juni 2015 insgesamt 34.778 Menschen im Kreis sv-pflichtig beschäftigt, 131 mehr als ein Jahr zuvor (+ 0,4 Prozent).

Der Dienstleistungsbereich dominiert den Landkreis. Hier waren 65 Prozent alles sv-pflichtig Beschäftigten tätig, während 31 Prozent im produzierenden Gewerbe arbeiteten. Die meisten sv-pflichtig Beschäftigen sind im Gesundheits- und Sozialwesen (19,5%) beschäftigt, gefolgt von der Metall- und Elektroindustrie (13,2 %), vom Handel (12,7 %), dem Baugewebe (8,1 %) und der öffentlichen Verwaltung (6,2 %).

„Entgegen dem üblichen Trend sind im Unstrut-Hainich-Kreis mehr Frauen (51 Prozent) als Männer beschäftigt. Dies hat mit der besonderen wirtschaftlichen Struktur des Kreises zu tun. Im Dienstleistungssektor, der den Kreis dominiert, sind in der Regel mehr Frauen als Männer tätig“, erläutert Ina Benad, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Gotha.

Ein Blick auf die Arbeitszeit zeigt, dass die Männer überwiegend Vollzeit arbeiten. 86 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigung ist im Unstrut-Hainich-Kreis höher als in anderen Regionen. So war fast jeder Dritte in Teilzeit tätig. „Durch die Ausweitung der Teilzeit oder Umwandlung in Vollzeit können Unternehmen ihre Personalbedarfe intern decken. Viele Frauen wünschen sich nach der intensiven Zeit der Kinderbetreuung eine Rückkehr in Vollzeit. Diese Reserven sollten Unternehmen noch stärker nutzen als bisher“, lautet die Empfehlung von Ina Benad.

Beschäftigt sind fast ausschließlich ausgebildete oder studierte Fachkräfte. Rund fünf Prozent der Mitarbeiter hat keine abgeschlossene Ausbildung. „Gerade diese 1.667 Beschäftigten bilden eine Ressource für die Unternehmen. Durch Weiterbildung oder einzelbetriebliche Umschulung können sie zu Fachkräften qualifiziert werden und damit neue Aufgaben in den Firmen übernehmen. Gern beraten die Mitarbeiter des Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit die Unternehmen zu den Fördermöglichkeiten“, so Ina Benad.

Die meisten Mitarbeiter sind zwischen 25 und 55 Jahre alt. Gerade 7 Prozent sind jünger als 25 Jahre. „Die demografischen Auswirkungen sind auf dem Arbeitsmarkt spürbar. So ist mittlerweile jeder fünfte Arbeitnehmer älter als 55 Jahre. Mehr als 7.300 Beschäftigte werden in den kommenden Jahren aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Diese müssen personell ersetzt werden. Für viele Unternehmen ist das eine große Herausforderung. Der Wissenstransfer älterer Mitarbeiter muss gut vorbereitet und geplant werden, damit die Altersabgänge verkraftet werden können“, sagte Ina Benad.