Gotha: Lokaler Klimaschutzgipfel bringt Akteure zusammen

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Nicht weniger als ein eigenes lokales Klimaschutzkonzept will der Landkreis Gotha spätestens Ende 2013 vorweisen können. An den Grundlagen des Papiers arbeitet die Kreisverwaltung derzeit mit Hochdruck.

Die Expertise soll nicht nur die Potentiale erneuerbarer Energien zwischen Rennsteig und Fahner´scher Höhe aufzeigen, sondern auch Effizienzsteigerungen sowie CO2-Einsparungen thematisieren, neue Beschäftigungsfelder identifizieren und anhand eines Maßnahmenkatalogs Impulse für neue regionale Wirtschaftskreisläufe setzen. Der Kreistag hat das Vorhaben im vergangenen Jahr mehrheitlich begrüßt und die notwendigen Mittel bereitgestellt. Insgesamt werden knapp 110.000 Euro für die strategische Planung aufgewendet, darunter 71.000 Euro aus Fördermitteln des Bundesumweltministeriums.

Am Donnerstag, 20. September, stellt das federführende Amt für Bauverwaltung und Kreisentwicklung die Vorgehensweise zur Erarbeitung des „Integrierten Klimaschutzkonzepts für den Landkreis Gotha und seine Kommunen“ öffentlich vor: Ab 17.30 Uhr sind Vertreter der Energieversorger, der Wirtschaftsverbände, kommunale Spitzen und sämtliche Interessenten aus der Bürgerschaft herzlich in den Gothaer Spohr-Saal (Reinhardsbrunner Str. 23) eingeladen, sich aus erster Hand zu informieren und mit Verantwortlichen der Verwaltung und des Projektbüros ins Gespräch zu kommen.

Breite Beteiligung und Transparenz wichtig

„Uns war es wichtig, von Anbeginn auf eine breite Bürgerbeteiligung und damit auf Transparenz zu setzen“, erklärt der Erste Beigeordnete Helmut Marx. „Denn es liegt auf der Hand: Wenn wir einen umfassenden Ansatz wählen und dabei Kommunen, Wirtschaft sowie private Haushalte mit einbeziehen, müssen wir vorab vorstellen, welche Ziele wir mit dem Konzept verfolgen und welche Verfahrensschritte wir bei der Erarbeitung gemeinsam gehen wollen.“ Deshalb, sagt Marx, verdiene die Auftaktveranstaltung durchaus den Beinamen „lokaler Klimaschutzgipfel“.

Die Planung vereint umwelt-, wirtschafts- und infrastrukturpolitische Ziele. Mithilfe der zu entwickelnden Maßnahmen sollen bis 2020 rund 45 Prozent der hierzulande verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen geschöpft werden. Bislang sind es beachtliche 28 Prozent – und damit liegt die Region bereits über dem Landes- und Bundesschnitt. Weiterhin sind die Senkung des Energieverbrauchs um ein Fünftel sowie die Verringerung der CO2-Emissionen um 35 Prozent (jeweils gegenüber dem Stand 2010) als Zielmarken definiert worden.

Ein eigenes Klimaschutzkonzept aufzulegen, soll sich für die gesamte Region lohnen: Das Papier ist bei zahlreichen Förderprogrammen Voraussetzung dafür, dass künftig innovative Projekte im Kreisgebiet mit Anschlussförderungen unterstützt werden können. Während des Planungsprozesses arbeiten verschiedene Projektgruppen, die sich unter anderem mit Tourismus und Verkehr beschäftigen, ihr Expertenwissen und Hinweise zu. Den Bürgermeistern und VG-Vorsitzenden wurde das Vorhaben bereits in der jüngsten Dienstberatung vorgestellt. „Wir hoffen daher auf eine breite und rege Beteiligung, für die unser lokaler Klimaschutzgipfel nur ein erster Schritt sein kann“, so Helmut Marx.