Oberbürgermeister Knut Kreuch folgte heute einer Einladung des Vorstandsmitgliedes Andreas Bednarsky und besuchte die Gartenstadtsiedlung „Am schmalen Rain“. Der Baubeginn der Fassadensanierung in der Friedrich-Ebert-Straße wird zum Anlass genommen, Rechenschaft über die Baumaßnahmen, die dank der Förderung von Bund, Land und Stadt seit 1995 durchgeführt werden konnten, abzulegen.
Die Gartenstadtsiedlung „Am Schmalen Rain“, erbaut 1927/28, steht in der Thüringer Denkmallandschaft ganz oben. Sie ist beispielhaft für die sozialen Stadtgedanken des frühen 20. Jahrhunderts verbunden mit der Wohnungsnot nach dem ersten Weltkrieg. Die Gartenstadtsiedlung und der Genossenschafts-wohnungsbau ermöglichte den Menschen helles, lichtes Wohnen im Grünen. Die Architekten Bruno Tamme und Richard Neuland setzten dies im Auftrag der Genossenschaft der Eisenbahner in ansprechender Art und Weise um.
Über 100 Jahre hat es die Genossenschaft geschafft, ihre Gemeinnützigkeit und das wertvolle bauliche Erbe zu erhalten. Sie hat mit hohem finanziellem Aufwand unter Beibehaltung niedriger Mieten die Qualität des Denkmalensembles bewahrt.
1995 hat sich der Stadtrat der Stadt Gotha mit einem ersten Beschluss zur finanziellen Unterstützung mit Städtebaufördermitteln zum Erhalt des Ensembles bekannt. Im Jahre 1997 erfolgte die Festlegung des 6,4 ha umfassenden Sanierungsgebietes „Am Schmalen Rain“. Seit dem sind ca. 2 Mio € Städtebaufördermittel (Bund, Land, Stadt) in die sechs durchgeführten Bauabschnitte, in das Fenster- und Türenprogramm und in die Sicherung von Treppen und Einfriedungen geflossen. Die Stadt Gotha finanzierte davon 30 % also ca. 700 000 € aus städtischen Mitteln. Dank dieser beachtlichen Summen konnten 100 Wohneinheiten saniert werden.
2001 wurde der Genossenschaft der Thüringer Denkmalschutzpreis für die beispielhafte Sanierung verliehen.
Im 6. Bauabschnitt werden in diesem Jahr die Fassaden der Häuser 26 – 34 in der Friedrich-Ebert-Straße saniert. Entsprechend der historischen Befunde werden die Dächer neu gedeckt, Dachanschlussdetails wiederhergestellt, vorhandene Putze repariert, die dem Original entsprechende blaue Farbfassung wiederhergestellt, Musterflächen angelegt, Fenster und Außentüren nach historischem Vorbild erneuert, Kellerausgänge neu errichtet, alle Geländer sowie die Hauseingangs – Hausnummernleuchten werden nachgebaut. Darüber hinaus werden alle Freianlagen wiederhergestellt. Die Gesamtkosten der Sanierungsmaßnahmen des 6. Bauabschnittes betragen ca. 900.000 Euro. Davon kommen ca. 300.000 Euro aus der Städtebauförderung, ca. 100.000 Euro aus dem Haushalt der Stadt Gotha, ca. 600.000 Euro beträgt der Eigenanteil der GWG.
Publiziert am: 18.05.2011, 09:14