Gothaer Grimmenstein wieder im Mittelpunkt

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Vor einem Jahr stellten Oberbürgermeister Knut Kreuch und der Gothaer Bauhistoriker Udo Hopf das Buch „Burg Grimmenstein zu Gotha vor“, das sich mit der Geschichte des von 1290 bis 1531 existierenden Bauwerkes beschäftigte.

Nun ist unter dem Titel „Schloss und Festung Grimmenstein zu Gotha“ der fortsetzende zweite Band erschienen. Die vorliegende Publikation widmet sich der Geschichte und der Bauhistorie des Grimmensteins als Schloss- und Festungsanlage zwischen 1531 und 1567.

Autor Udo Hopf hat zielgerichtete Recherchen in dem recht umfangreich überlieferten Archivmaterial zur Baugeschichte des 16. Jahrhunderts durchgeführt. Im Rahmen von Tiefbauarbeiten dokumentierte archäologische Befunde und letztendlich auch die Freilegung der Kasematten der Nordostbastion des Schlosses Friedenstein von 2001 bis 2003 führten zu einem Wissenstand, der weit über die immer wieder zitierten Erkenntnisse der letzten 500 Jahre hinaus geht.

In diesem Band wird eine Zusammenstellung des gesamten aktuellen Forschungsstandes vorgelegt, der seit der Übernahme des Schlosses Friedenstein durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten im Jahre 2004 und den damit verbundenen Umbau- und Rekonstruktionsmaßnahmen wesentlich erweitert werden konnte.

Die baugeschichtliche Darstellung geht insbesondere auf überkommene Bauteile von Schloss und Festung ein. Die nicht mehr vorhandenen Teile der Anlage sind mit bisher unveröffentlichten bzw. neu aufgefundenen Rissen und Darstellungen belegbar. Mehr noch werden die maßgeblich am Bau beteiligten Baumeister, Zeugmeister, Oberbefehlshaber und einige der am Bau tätigen Künstler teils erstmalig in Kurzbiografien vorgestellt, teils konnten die Biografien um bisher unbekannte Daten erweitert werden.
Der Bogen spannt sich weiter über die Bauherren und die für die Schleifung von 1547 und die Belagerung und Zerstörung von 1567 verantwortlichen Herrscher, Kriegsherren und Baumeister.

Das Augenmerk dieser Publikation liegt dabei weniger auf der Darstellung der Vorgänge im Schmalkaldischen Krieg 1546/1547 und der Belagerung während der Grumbachschen Händel 1566/1567. Von besonderem Interesse sind viel mehr die Folgeerscheinungen der Kriegshandlungen, als auch der Ablauf und das Ausmaß der Schleifungen an den Schloss- und Festungsanlagen des Grimmensteins. Auch wenn sich von der größten und modernsten Schloss- und Festungsanlage Thüringens im 16. Jahrhundert nur wenige Relikte erhalten haben, so soll mit dem vorliegenden Buch „Schloss und Festung Grimmenstein zu Gotha“ zumindest ein kleines Zeitfenster zu Bau und Niedergang dieser wichtigen Residenz der Ernestiner geöffnet werden.

Besonderer Dank der Stadtverwaltung Gotha und des Autors gilt der Stiftung Udo van Meeteren für die maßgebliche Förderung und Unterstützung dieser Publikation. Das Buch ist ab sofort im „Gotha adelt“-Laden am Hauptmarkt 44 sowie in der Hannah-Höch-Buchhandlung am Hauptmarkt 15 zum Preis von 19,90 Euro erhältlich.

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