Gothaer Judoka sind Vizelandesmeister

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So knapp wie in diesem Jahr waren die Gothaer Judoka seit dem Titelgewinn vor 15 Jahren nicht am Landesmeistertitel dran. Technisch im Vorteil konnte man aber letztendlich gegen den ewigen Rivalen KODOKAN Erfurt taktisch nicht clever genug agieren. In zwei Gewichtsklassen leisteten sich die Gothaer Disqualifikationen, obwohl sie jeweils in Führung lagen. So musste Alexander Geworkian (bis 81 Kg) und Michail Alawerdian (bis 90 kg) jeweils nach der vierten Bestrafung eine Niederlage einstecken. Die Gegner aus Erfurt waren taktisch gut eingestellt und zwangen die Gothaer früh zu vermeidbaren Strafen, wie das Verlassen der Wettkampffläche und abgebeugtes Kämpfen.

Zudem spielten die Kämpfer aus der Landeshauptstadt ihre Vorteile im Griffkampf geschickt aus, sodass es trotz kleiner Wertungen nicht gelang einen entscheidenden Ippon und damit einen vorzeitigen Sieg zu landen. In den beiden leichten Gewichtsklassen lief es für Gotha gut. Tom Oschmann (bis 60 kg) und Tobias Tejkl (bis 66 kg) siegten jeweils mit Würgetechniken im Bodenkampf. Der Vorsprung war nach drei folgenden Niederlagen durch Andre Pfannschmidt (bis 73 kg) und die besagten Disqualifikationen schnell dahin. Im Kampf bis 100 Kilogramm lag es nun an Peter Krombholz den Ausgleich für Gotha herzustellen und eine Siegchance zu wahren. Mit Christian Engelbrecher hatte er einen erfahrenen Kämpfer als Rivalen, der Peter im Griffkampf auf Distanz hielt und keine nennenswerten Aktionen zuließ. Mit 2:1 Strafen Rückstand rannte Krombholz am Ende einer entscheidenden Wertung hinterher, dies nutzte der Erfurter aus und setzte kurz vor Kampfende den entscheidenden Wurf an. Damit war man mit 2:4 Rückstand schon nicht mehr in der Lage den Vorjahressieger vom Sockel zu stoßen, auch wenn am Ende Awetis Alawerdian einen schönen Wurf mit Ippon vollendete. Im Kampf gegen SC Medizin Erfurt siegten die Gothaer 4:3 nach Siegen von Oschmann, Geworkian, Michail Alawerdian und Krombholz. Ausgerechnet gegen den erfahrenen 2. Bundesligakämpfer Stefan Jessing musste der 17-jährige Erik Hirsch sein Debüt im Männerjudo geben. Der Kämpfer vom SC ließ dem jungen Sportler aus Gotha keine Chance. Im nächsten Jahr stehen mit Pio Wittek und Fabian Meyer zwei weitere junge Kämpfer zur Verfügung, um erneut den Landesmeistertitel anzupeilen.

Insgesamt waren 11 Teams in der Gothaer Ernestiner-Sporthalle am Start. Mit drei weiblichen U15 Mannschaften und fünf männlichen U15 Mannschaften lagen die Teilnehmerzahlen unter denen im Vorjahr. Die Gothaer Judoka stellten als Ausrichter der Meisterschaft dieses Mal keine Mannschaften in der U15. In diesem Jahr hatten zudem viele Teams Probleme die bis zu 8 Gewichtsklassen zu besetzen, sodass sich zahlreiche Kampfgemeinschaften bildeten. Zudem fand zeitgleich in Mannheim ein Ranglistenturnier im Frauen- und Männerbereich statt, dass noch einmal Kämpfer abzog. In der weiblichen U15 siegte der JC Jena mit der Gothaer Gaststarterin Isabell Kraft (bis 44 kg) und in der männlichen U15 die Kampfgemeinschaft (KG) SV Schwarza/JC Jena. Eine Frauenmannschaft war in Gotha nicht am Start.  (TT)

Ergebnisse LVMM U15 m/w & Männer/Frauen

U15 weiblich
1. JC Jena
2. KG Budokan Heiligenstadt/PSV Erfurt
3.KG Mattenteufel Erfurt/PSV Eisenach

U15 männlich
1. KG SV Schwarza/JC Jena
2. KG JC Stotternheim/KODOKAN Erfurt
3. KG PSV Erfurt/Erfurter JC
3. KG Mattenteufel Erfurt/PSV Weimar
5. PSV Schmölln

Männer
1. KODOKAN Erfurt
2. FSV 1950 Gotha
3. Medizin Erfurt