"Gothas weibliche Seite" steht im Mittelpunkt

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„Gothas weibliche Seite – Frauenporträts aus 300 Jahren“ ist der Titel einer neuen Kabinett-Ausstellung, die die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt vom 16. Mai bis 15. Juli zeigt. Die Idee zur Ausstellung stammt von Julia Brinkert aus Arnstadt, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur in der Forschungsbibliothek absolviert.

„Als ich mich mit der Ausstellungsgeschichte der Bibliothek befasst habe, stellte ich fest, dass bisher nur Männer porträtiert wurden und dachte mir, das möchte ich ändern!“, erläutert die 18-Jährige ihre Idee. „Mit der Geschichte Gothas sind größtenteils männliche Persönlichkeiten verbunden, so mag es zumindest in der Öffentlichkeit ausschauen. Tatsächlich aber gab es neben bekannten Fürstinnen auch bürgerliche Frauen, die ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen haben.“

Die Ausstellung in der Forschungsbibliothek stellt nun das Leben verschiedener heute teils unbekannter Frauen dar, die mit der Stadt Gotha in Verbindung stehen. Darunter befinden sich u.a. die Liederdichterin Juliana Magdalena Cyprian (1697-1721), die erste Frau des Theologen und Bibliothekars Ernst Salomon Cyprian, die Tochter des Astronomen Peter Andreas Hansen, Marie Hansen-Taylor (1829-1925) und die Kammersängerin Helene Hofmann-Stirl (1852-1945).

Die Informationen zu den einzelnen Personen fand Julia Brinkert in der Forschungsbibliothek selbst sowie im Schloss- und Regionalmuseum auf Schloss Friedenstein. Aber auch Privatpersonen oder Heimatvereine wie der Heimatverein Loschwitz-Wachwitz konnten bei der Recherche helfen. Das Ergebnis ist nun eine Auswahl von neun Porträts mit sehr unterschiedlichen Lebensgeschichten, die wieder ans Tageslicht geholt wurden.

Seit 2004 betreut die Universitäts- und Forschungsbibliothek Gotha junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr Kultur (FSJ Kultur). Neben der Mitarbeit in den einzelnen Arbeitsfeldern haben die Freiwilligen die Möglichkeit, in einem selbst gewählten Projekt eigene Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Interessierte Besucher können die neue Kabinett-Ausstellung immer mittwochs um 15 Uhr sowie nach Anmeldung unter Tel.: 0361/737-5540 jeweils montags bis freitags von  9 bis 16 Uhr kostenlos besuchen.

Publiziert: 3. Mai 2011, 8.00 Uhr