Heimsieg im Spitzenspiel

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Mit einer Galavorstellung haben sich die Oettinger Rockets Gotha am Samstagabend den „Platz an der Sonne“ in der 2. Bundesliga ProB zurückerobert. Gegen die als Tabellenführer angereisten Giants Nördlingen gelang ihnen in der „Blauen Hölle“ ein verdienter 78:68-Heimsieg (die Gothaer Internetzeitung berichtete).

Der Schlüssel zum Erfolg lag – wie so oft – in der Verteidigung. Die Gäste zählen mit einem Schnitt von 87 Punkten pro Spiel zu den stärksten Offensivteams der Liga – mit den erzielten 68 blieben sie deutlich unter ihren Möglichkeiten. Auch Rockets-Trainer Marko Simic bescheinigte seiner Mannschaft eine starke Defense-Leistung: „Die Jungs haben heute auf sehr hohem Niveau verteidigt. Wir haben die Nördlinger bei 34 Punkten je Halbzeit gehalten, das ist Klasse!“ Besonders gegen Modie Johnson, einen der stärksten Nördlinger Scorer, ging das Konzept auf – gerade mal vier Punkte konnte er verbuchen.

In der Offensive hingegen lief’s zunächst nicht optimal. Lange mussten die Zuschauer auf den ersten Dreier der Rockets warten: Erst nach acht Fehlversuchen fanden zu Beginn des zweiten Viertels zwei Distanzwürfe von Tim Jarmusz ihr Ziel. Doch die Rockets ließen sich von der dünnen Trefferquote die Laune nicht vermiesen, sie setzten jedem Ball nach und holten sich ihre Punkte am Brett. War es im ersten Viertel noch Torvoris Baker, der dem Spiel mit neun Punkten seinen Stempel aufdrückte, kam dann die Verstärkung durch Leo Niebuhr und Konstantin Klein von der Bank.

Bis zur Halbzeit war das Spiel vollkommen ausgeglichen, weder die Rockets noch die Giants konnten sich entscheidende Vorteile herausspielen. Doch das sollte sich nach Wiederanpfiff ändern. Mit einer aggressiven Defense zwang Gotha die Gäste immer wieder zu Ballverlusten, woraus etliche leichte Punkte aus Schnellangriffen resultierten. Aus der 3-Punkte-Halbzeitführung von 37:34 wurde innerhalb weniger Minuten mittels eines 10:0-Laufs ein komfortabler Vorsprung von 13 Zählern. Vor allem Konstantin Klein zeigte sich in dieser Phase gut aufgelegt – er spielte hochkonzentriert und nutzte in der Offensive die wenigen angebotenen Freiräume gut aus, indem er häufig zum Korb zog. Am Ende brachte er es auf 21 Punkte und wurde damit Topscorer der Partie. Hervorzuheben ist auch die Leistung von Marcus Monk, der auf sein Double-Double von 15 Punkten und 11 Rebounds noch 2 Steals und 2 Blocks draufpackte.

Beim Spielstand von 58:44 gingen die Mannschaften ins letzte Viertel. Die Gäste aus Nördlingen setzten nun alles auf eine Karte und feuerten aus allen Rohren, allein der Erfolg blieb aus. Die Rockets verwalteten ihren Vorsprung souverän bis zur Schluss-Sirene. In der letzten Spielminute gabs noch eine Premiere in der „Blauen Hölle“: Marko Simic, der für gewöhnlich bis zur letzten Sekunde gestikulierend am Spielfeldrand auf und ab marschiert, setzte sich mal eben auf seinen verwaisten Trainerstuhl. Ein Zeichen dafür, dass der achte Heimsieg der Rockets perfekt war und die Thüringer die Tabellenspitze zurückerobert hatten.

Auch BiG-Präsident Dirk Kollmar war hochzufrieden mit dem Ausgang der Partie und bedankte sich beim bestens aufgelegten Gothaer Publikum auf seine Weise: mit Freibier für alle! Natürlich auch für die etwa 20 Schlachtenbummler der „Ultras Nördlingen“, die den weiten Weg auf sich genommen und wieder einige kreative Spruchbänder im Gepäck hatten.

Bereits am kommenden Samstag steht für die Rockets das nächste Heimspiel an. Zu Gast ist mit den Gießen Pointers das aktuelle Schlusslicht der Liga, Tip-Off in der Ernestiner-Sporthalle ist wie immer 19.00 Uhr.


Oettinger Rockets Gotha – Giants Nördlingen  78:68 (37:34)

Viertel: 17:15 / 20:19 / 21:10 / 20:24

Oettinger Rockets Gotha: Monk (15 Punkte | 5 von 6 Freiwürfen | 11 Rebounds), Roberts (6), Jarmusz (6 | 2 Dreier), Schaffartzik (9 | 1 von 2 | 2 Dreier), Watson (2), Rauch, Niebuhr (10 | 2 von 2 | 7 Rebounds), Kreis, Baker (9 | 1 von 1 | 5 Rebounds), Klein (21 | 7 von 9 | 2 Dreier).

Bei den Giants Nördlingen punkteten drei Spieler zweistellig: Eichler (17), Brütting (19) und Jamerson (18).

Autor: Jan Ludwig