Jena Caputs müssen 40:100 Niederlage gegen Lahn-Dill einstecken

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Eigentlich wollte Lars Christink, Spielertrainer der Jena Caputs und Ex-RSV Lahn-Dill Spieler, in seiner alten Heimspielstätte ein paar Hände schütteln und gemeinsam mit den Jena Caputs für Wirbel in der August-Bebel Halle sorgen. Doch daraus wurde am 15. Spieltag der 1. Rollstuhlbasketball Bundesliga nix. Kurzfristig musste der 39-jährige auf Grund eine Grippe die Fahrt nach Wetzlar absagen.

Ein Bericht von Thomas Henkel

Damit war Christink neben Ahmet Coskun (Grippe) und Santiago Mora, der seit längerem wegen einer angebrochenen Rippe ausfällt, der 3. Ausfall für das schwer Auswärtsspiel beim achtfachen deutschen Meister.

Am Ende musste sich das Team, welches von Anja Schwiekal in Wetzlar betreut wurde, dem Tabellenführer mit 40:100 (8:27, 18:48, 20:88) geschlagen geben. Trotz des enormen Drucks von Beginn und einem 0:10 nach 4 Spielminuten kam Jena nach anfänglicher Nervosität besser ins Spiel. Erst nach über vier Minuten gelang Franziska Vogel der erste Korb für die Thüringer.

Die mit 900 Zuschauern bestens gefüllten August-Bebel Halle sah bis zur Halbzeit ein aufopferungsvoll kämpfenden Tabellenvorletzten, der ab und an die Presse der Lahn-Dill mehrfach ausspielte und dann aber Pech beim Abschluss unter dem eigenen Korb hatte. Lahn-Dill setzte auf sein temporeiches Fastbreak-Spiel und nutzte die Fehler der Caputs aus. Zur Halbzeitpause lag Jena bereits fast uneinholbar mit 18:48 zurück.

Auch nach der Pause lies der RSV Lahn-Dill keine Zweifel aufkommen und setzte sein druckvolles Spiel weiter fort. „Im dritten Viertel hatte Lahn-Dill  kein Erbarmen und hat konstant über die 10 Minuten fehlerfrei gespielt“, so Anja Schwiekal nach dem Spiel. Mit 2:40 musste Jena dieses Viertel aus der Hand geben und die Hessen visierten beim Viertelstand von 20:88 bereits die Einhundert-Punkte an.

Jena kämpfte im letzten Viertel dagegen an und wirkte nun konzentrierter. Mit einem 11:6-Lauf zum 31:94 (34.) wurden die Thüringern letztendlich für ihren Kampfgeist belohnt. Vor allem Matthias Heimbach und Mehmet Hayirli haben im Spiel gegen den Tabellenführer Verantwortung übernommen. Auch wenn Hayirli ständig gedoppelt wurde ist es dem österreichischen Nationalspieler gelungen seine Mitspieler in Szene zu setzen und Ruhe in das Spiel zu bringen. „Mickey Kay hat heute sehr gut gespielt. Ihm ist es entgegen gekommen, dass durch die Presse der Lahn-Diller einfach frei und schnell gespielt werden musste.“, fand Anja Schwiekal die passenden und motivierende Worte für den US-Amerikaner.

Nationalspielerin Gesche Schünemann zweieinhalb Minuten vor Schluss den auf Seiten der Hessen vielumjubelten 100:31-Zwischenstand herstellen, doch die letzten Minuten gehörten dann den Jena Caputs, die das letzten Viertel sogar mit 20:12 gewinnen konnten. Den Schlusspunkt zum 40:100 Endstand setzte Marcus Kietzer.

Auf Grund der Ausfälle gab Stephanie Heinecke, sonst Spielerin der 2. Mannschaft, ihren Einstand in der 1. Mannschaft. Am Ende standen insgesamt acht Spielminuten auf dem Protokoll und Trainerin Anja Schwiekal war damit durchaus zufrieden: „Man hat durch den Einsatz gesehen, wie wichtig die Arbeit in der 2. Mannschaft ist. Stephanie hat einen klasse Einstand hingelegt“.

Auch Nicolai Zeltinger, Trainer des RSV Lahn-Dill zollte Jena nach dem Spiel Respekt: „Ich bin mit der fast durchgehend hohen Konzentration im Spiel meiner Mannschaft zufrieden, muss aber vor allem der tapfer kämpfenden Rumpftruppe aus Jena meinen Respekt zollen“.

Anja Schwiekal fügte hinzu: „Durch die personelle Situation hat sich das Team noch mehr zusammengerissen und als Team agiert. Ich bin stolz auf das Team und blicke den nächsten Aufgaben optimistisch entgegen.“ Das nächste Heimspiel der Caputs findet am kommenden Samstag statt. Dann erwartet der Tabellenvorletzte die Köln 99ers zum nächsten Duell um den Klassenerhalt.

Punkteverteilung Jena Caputs:
Mickey Kay (11), Marcus Kietzer (9), Mehmet Hayirli (8), Franziska Vogel (6), Matthias Heimbach (4), Torsten Schüler (2), Mathias Brühl, Stephanie Heinecke