Hier ist Unterstützung durch die Anwohner gefragt

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Die Abwasserprobleme im Wohngebiet Ringwiese können noch einige Tage andauern. Die Stadtwerke Energie und der Zweckverband JenaWasser haben heute Informationszettel im Wohngebiet verteilt, in denen sie auf den aktuellen Stand hinweisen und gleichzeitig um die Unterstützung der Anwohner bitten. Durch den Ausfall eines Abwasserpumpwerkes in Folge des Saale-Hochwassers können die Anwohner von acht Straßen im Wohngebiet seit Samstagnacht ihre Toiletten nicht benutzen. Die Stadtwerke Energie ließen provisorisch mobile Toiletten aufstellen, um die Situation abzumildern.

Abwasserchef Werner Waschina: „Die Ringwiese wurde aufgrund der örtlichen Bedingungen mit einer Vakuumentwässerung, einem Sonderentwässerungsverfahren, ausgestattet. Die Anlage ist nur für Sanitärabwasser ausgelegt. Oberflächen- und Grundwasser dürfen nicht eingeleitet werden.“ Die Vakuumentwässerung funktioniert seit Samstagnacht in einem größeren Teil des Wohngebietes nicht mehr, weil Grund- und Saalewasser in großen Mengen in die Vakuumschächte eingedrungen ist und nach wie vor eindringt.

Auch wenn sich die Hochwasserlage in Jena geringfügig verbessert hat: Weil der Rückfluss überfluteter Abschnitte und der Rückgang des Grundwassers wesentlich langsamer geschehen, gibt es im Bereich Ringwiese noch keine Entspannung. Die Abwasseranlage ist erst wieder einsatzbereit, wenn kein Saale- oder Grundwasser mehr in das Vakuumsystem gelangen. Werner Waschina: „Wann dies der Fall ist, können wir momentan leider nicht voraussagen.“

Die Anwohner können uns aber wesentlich dazu beitragen, dass die Abwassertechnik bald wieder in Betrieb gehen kann. So bitten die Stadtwerke Energie darum, kein Wasser aus voll gelaufenen Kellern oder tieferliegenden Grundstücken in die Vakuumschächte einzuleiten. Überflutete Grundablässe von Kellerräumen vorläufig sollten provisorisch verschlossen werden, da dieses Wasser oberflächlich abgeleitet werden muss. Werner Waschina: „Wer Wasser in die Vakuumentwässerungsschächte pumpt, gefährdet die noch in Betrieb befindlichen Leitungsabschnitte und verzögert die Wiederinbetriebnahme der abgeschalteten Abschnitte. Unsere Kollegen tun alles, um die Abwasserprobleme im Bereich Ringwiese so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen.“

Auch im Bereich Wöllnitz bestehen ähnliche Probleme bei der Abwasserentsorgung. Hier ließen die Stadtwerke Energie heute ebenfalls mobile Toiletten aufstellen.