IBA 2023 wirft ihre Schatten voraus

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Zur Vorbereitung der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2023 nimmt ein Expertenteam am kommenden Donnerstag, 20. März, mögliche Referenzvorhaben aus dem Landkreis Gotha unter die Lupe.

Die Bauausstellung will 2019 bis 2023 beispielgebende Projekte und Maßnahmen, die der Bewältigung der Energiewende, des demografischen Wandels und einer Stärkung des städtischen wie ländlichen Raums dienen, einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Dass sich diese Projekte heute zunächst im Planungsstadium befinden oder zumindest nicht komplett realisiert worden sind, liegt in der Natur der Sache: Bis 2019 können die Vorhaben umgesetzt werden, wofür unter Umständen auch eine Förderung aus dem 30 Mio. Euro schweren Programm „Zukunft: Kommune“ in Aussicht steht.

Das Team rund um die IBA-Geschäftsführung schaut sich auf Einladung von Landrat Konrad Gießmann verschiedene Stationen an, die hinsichtlich der Herausforderungen der Zukunft durchaus Modellcharakter entwickeln können. So stehen in Gotha bspw. die Entwicklung einer Brachfläche für die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die Innenstadtentwicklung im Fokus, während auf dem Land der demografische Aspekt die wesentliche Rolle spielt. So diskutieren die IBA-Vertreter etwa in Goldbach die Idee eines Multifunktionszentrums, das Räume für Handel, Dienstleistung und Vereine an einem Ort bündelt und überdies klimafreundlich über die Biogasanlage der Agrargenossenschaft mit Wärme versorgt werden kann. In Waltershausen steht die Baukultur und Stadtentwicklung beim Wohnen am Klaustor im Vordergrund, während das benachbarte Friedrichroda den Ausbau des Kurparks oder das Sorgenkind Bahnhof Reinhardsbrunn als Entwicklungspotenziale ins Feld führt. Die finale Station im Gothaer Land ist Günthersleben-Wechmar, das den freien Platz rund um die Domäne, eine Mehrfamilien-Wohnanlage, umbauen möchte.

Auch wenn die eigentliche Bewerbungsphase um die IBA-Projekte erst noch beginnt: „Wir erhoffen uns mit diesem Sondierungsbesuch eine gute Ausgangsposition für die Projekte aus unserer Region“, sagt der für Kreisentwicklung zuständige Erste Beigeordnete Helmut Marx. Er geht davon aus, dass landesweit bis zu 100 Bauprojekte für die IBA 2023 ausgewiesen werden und sieht das als Chance vor allem der Kommunen.

„Der Wettbewerb zielt nicht allein auf Prestigegewinn“, sagt Marx, „sondern will vor allem Bauvorhaben mit Modellcharakter realisiert wissen. Das begleitende Förderprogramm ist damit ein gutes Instrument, um Akzente für die großen Herausforderungen unseres Freistaats zu setzen.“