Information zum Stand der Arbeiten am Grab des „Herrn von Boilstädt“

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Am gestrigen Mittwoch lud das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie zur Präsentation der Erkenntnisstände um die Grabkammer des „Herrn von Boilstädt“ ein. Das 2013 im Zuge von Straßenbauarbeiten zwischen Gotha-Sundhausen und Gotha-Boilstädt entdeckte Grab aus dem Merowingerzeitalter war laut des Abteilungsleiters Bodendenkmalpflege Herrn Dr. Thomas Grasselt „ein Sensationsfund“ und wurde durch eine sogenannte Blockbergung großflächig aus dem Erdreich herausgetrennt und mit einem Schwerlasttransport in eine Werkstatt des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie nach Weimar-Ehringsdorf verbracht. Dort leitet der Archäologe Christian Tannhäuser die weiteren Untersuchungen, welcher auf die Frage nach dem Wissen um den Fundort nur leicht schmunzelte und bemerkte, „dass um Gotha guter Boden wäre und egal wo er den Spaten ansetzen würde überall etwas zu finden sei“.
Im Detail erläuterte Tannhäuser die Arbeit mit seinem Team, zeigte Dokumentationen der bisherigen Schritte, wie z. B. die Bearbeitung der Kammer mit 3D-Lasertechnik. Auch erste Grabbeigaben des Toten konnten geborgen und identifiziert werden, wie Waffen, persönliche Gegenstände und sogenannte Speisebeigaben. All diese Funde weisen darauf hin, dass der Tote einen hohen Stand gehabt haben muss.
Im Beisein der Staatssekretärin für Kultur und Europaangelegenheiten Frau Dr. Babette Winter, der Oberbürgermeister von Gotha und Weimar, Knut Kreuch und Michael Wolf sowie einiger hochrangiger Vertreter aus Kunst und Kultur, wie etwa des Präsidenten der Klassik Stiftung Weimar Herrn Hellmuth Seemann und des Landeskonservators Holger Reinhardt wurden die Erkenntnisse aber auch die langwierigen und komplexen zukünftigen Arbeiten an der Grabkammer des Reiterkriegers erläutert. Dies schließt die baldige Verhüllung der Kammer für weitere Untersuchungen ein. Zuvor besteht jedoch die Möglichkeit für die Öffentlichkeit zur Besichtigung der Grabkammer im Zuge des Tages der offenen Tür am 19. April 2015.