Institut für Technische Chemie und Umweltchemie der Universität Jena bei der „Woche der Umwelt“

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Als einer von mehr als 400 Bewerbern ist das Institut für Technische Chemie und Umweltchemie (ITUC) der Universität Jena in den Garten von Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, eingeladen worden. Dort stellten die Jenaer Chemiker im Rahmen der „Woche der Umwelt 2012“ am 5. und 6. Juni Ergebnisse aus einem vor kurzem erfolgreich abgeschlossenen Projekt vor. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner, der Fritsch GmbH aus dem rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein, ist das Projekt „Lösungsmittelfreie Synthesen in der Kugelmühle“ präsentiert worden. Gefördert wurde es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

In der zweitägigen von der DBU und dem Bundespräsidialamt organisierten Veranstaltung im Herzen von Berlin wurden 200 Projekte aus den Themenfeldern Umwelt, Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Klima, Energie und Bildung vorgestellt. In der einzigartigen Atmosphäre des Gartens von Schloss Bellevue, der in der Regel für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, konnten Aussteller sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie aktuelle Probleme und Lösungen aus diesen Themengebieten diskutieren. „Darüber hinaus war die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, um Kontakt mit Förderinstitutionen zu halten oder neue Beziehungen zu anderen Institutionen aufzubauen“, sagt PD Dr. Achim Stolle vom ITUC, der dabei war.

„Viele Projekte aus universitärer Forschung, aber auch von anderen Organisationen zeigten, dass die Chemie als solches einen wesentlichen Beitrag zur Lösung von drängenden Problemen oder Fragestellungen auf dem Gebiet der Umweltforschung beitragen kann“, ist der Jenaer Chemiker überzeugt.

Das ITUC und die Fritsch GmbH präsentierten eine Möglichkeit zur Optimierung von Syntheseabläufen aus dem Bereich der organischen Chemie. Durch den Einsatz von Planeten-Kugelmühlen als Werkzeuge zur Zerkleinerung und effizienten Vermischung von Feststoffen konnten erfolgreich verschiedene Reaktionen im Labormaßstab ohne Lösungsmittel durchgeführt werden. „Damit kann ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion der Stoffintensität chemischer Reaktionen geleistet werden“, freut sich Stolle. Darüber hinaus bewies das Projekt, dass der Energieaufwand für derart durchgeführte chemische Reaktionen signifikant reduziert werden kann.

Diese Ergebnisse fand die DBU so bedeutsam, dass sie ein neues Projekt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena fördert, das demnächst startet. Das ITUC wird in Kooperation mit weiteren Partnern aus Industrie und Forschung solche Synthesen in vergrößertem Maßstab durchführen.

Kontakt:

PD Dr. Achim Stolle

Institut für Technische Chemie und Umweltchemie der Universität Jena

Lessingstraße 12, 07743 Jena

Tel.: 03641 / 948413

E-Mail: Achim.Stolle@uni-jena.de

Anbei ein Bild:

In einem Labor des Institutes für Technische Chemie und Umweltchemie der Uni Jena bereitet PD Dr. Achim Stolle eine Planeten-Kügelmühle für chemische Reaktionen ohne Lösungsmittel für ein Experiment vor, so wie es beim erfolgreich präsentierten Projekt vorkam.

(Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)