Jena Caputs unterliegen Ligakonkurrent Hannover

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Freudensprünge auf der einen Seite – ratlose Gesichter auf der anderen Seite. Hannover United freut sich über den Einzug ins DRS-Pokal Viertelfinale, die Spieler und Verantwortlichen der Jena Caputs blicken wie erstarrt ins Leere der Sporthalle der Peter-Ustinov-Schule in Berlin. Kurz zuvor war für die Saalestädter der Einzug ins Viertelfinale mit einer, wenn auch knappen, 61:69 (18:14, 32:30, 45:49) geplatzt.

Wieder einmal, wie schon in der gesamten Saison, hat es Jena nicht geschafft als Sieger vom Parkett zu gehen. Auch wenn der Gegner in einem möglichen Viertelfinale der deutsche Meister RSV Lahn-Dill gewesen wäre, der sich in einem Vereinsinternen Duell mit 70:32 gegen die eigenen zweite Mannschaft durchsetzte, und somit ein qualifizieren für das Finale-Four fast unmöglich scheint schmerzt diese Niederlage. Einziger Trost für das Trainergespann der Caputs Lars Christink und Anja Schwiekal  ist, dass alle eingesetzten Spieler punkten konnten und Neuzugang Ahmet Coskun zusehens zu seiner Form findet. Der sympathische in Hamburg lebende Deutschkurde erzielte während der 1. Runde des DRS-Pokals insgesamt 43 Punkte. Doch auf beide Coaches wartet jetzt eine Woche voller harter Arbeit, um das Team für das bevorstehende erste entscheidende Spiel der Saison beim RSV Basket Salzburg zu motivieren und richtig einzustellen.

Das Spiel gegen Hannover begann aus Jenaer Sicht mehr als verheißungsvoll. Es entwickelte sich ein offenes Spiel, welches Jena nach dem ersten Viertel mit 18:14 für sich entscheiden konnte. Der knappe Vorsprung konnte bis zur 15. Minute durch Ahmet Coskun und Mehmet Hayirli weiter ausgebaut werden (26:19), ehe Hannover zum Gegenangriff blies. Kai Möller, mit 20 Punkten erfolgreichste Schütze auf Seiten des Bundesligaaufsteigers, hielt sein Team im Spiel und verkürzte in der 19. Minute auf 30:28. Der Vorsprung der Caputs war fast aufgebraucht. Nach der Halbzeitpause konnte Hannover, erstmals seit der fünften Minute, wieder in Führung gehen (34:35, 23.). Jena musste nun aufpassen, den Faden im Spiel nicht zu verlieren, was zunächst gelang. Die Thüringer blieben mit 3 Punkten Rückstand auf Schlagdistanz.

Doch dann schien plötzlich die Konzentration wieder weg zu sein. Vor allem im Abschluss fehlte es wieder an Cleverness und Hannover bestrafte dies mit sechs Punkten in Folge und brachte Jena mit 9 Punkten in Rückstand (54:63, 38.). Eric Zinke und Lars Christink verkürzten zwar nochmals auf 59:65, doch dies nutzte nichts mehr. Am Ende verlor Jena das entscheidende Spiel um den Einzug ins Viertelfinale des DRS-Pokals mit 69:61. Auch diesmal war die Trefferquote von 40 Prozent zu wenig, um das Spiel zu gewinnen. Hinzu kommt, dass das Team noch nicht als Team auf dem Feld agiert. „Was ich nicht verstehe ist, wieso wir es nicht schaffen, Hannover, die mit der Starting Five komplett durchgespielt haben, müde zu machen. Vermutlich müssen wir versuchen in den nächsten Spielen ein höheres Tempo zu gehen.“, so das kurze Fazit von Anja Schwiekal.

Im ersten Spiel des Tages konnten sich die Saalestädter erwartungsgemäß gegen den Regionalligist RSC Berlin 1, der Regionspokalsieger Ost und somit Ausrichter der 1. Runde des Pokals war, deutlich mit 79:23 (26:10, 46:15, 62:19) durchsetzen. Jena kontrollierte von Beginn an das Spielgeschehen und stellte bereits Mitte des 2. Viertels beim Stand von 37:13 die Weichen auf Sieg. Lars Christink und Anja Schwiekal nutzten das Spiel um allen Spielern Einsatzzeit zu geben.

Punkteverteilung Jena Caputs:
Ahmet Coskun (43), Eric Zinke (29/1 Dreier), Mehmet Hayirli (24), Lars Christink (21), Matthias Heimbach (12), Mickey Kay (5), Christian Vogt (4), Marcus Kietzer (3), Torsten Schüler (2), Santiago Mora (2)

DRS-Pokal 1. Runde – Gruppe 2 im Überblick:
RSC Berlin 1 – Jena Caputs 23:79
Hannover United – ALBA Berlin 1 85:40
Jena Caputs – Hannover United 61:69


Ein Bericht von Thomas Henkel


Bild: Ahmet Coskun (links) findet zusehends zu seiner Form und war mit 43 Punkten erfolgreichster Korbschütze während der 1. Runde des DRS-Pokals – rechts der Hannoveraner Michael Möllenbeck. Mehmet Hayirli aus Jena (2.v.r.) hindert Tan Caglar am vorbeikommen