Jenas Basketballer müssen in Gießen in Außenseiterrolle kämpfen

0
1298

Against all odds. Die Wahl der Überschrift mit Blick auf Jenas Gastspiel am Freitagabend ab 20.00 Uhr in Gießen konnte aufgrund besonderer Umstände eigentlich nur auf den knapp 20 Jahre alten Phil-Collins-Klassiker fallen.

Schließlich passt nach der von der Liga gegen Dorenzo Hudson verhängten Spielsperre in Kombination mit dem bisher sieglosen Abschneiden von Science City Jena in der Osthalle nichts besser als der Titel des Soundtrack-Schmankerls aus dem Film „Gegen jede Chance“.

Statt Jeff Bridges, Rachel Ward und James Woods werden die Protagonisten des Abends jedoch die Namen Garrett Sim, Myles Hesson, Steven Bennett und Lars Wendt tragen, sich in Basketball-Trikots um Körbe, Rebounds und sehr viel mehr duellieren. Ob es dann nach den 40 + x zu absolvierenden Minuten aus Jenaer Sicht ein Happy End gibt oder die nach der Sperre des US-Amerikaners nun wesentlich deutlicher favorisierten Lahnstädter das dritte Mal innerhalb von zwei Wochen ihr heimisches Parkett als Sieger verlassen können wird auch an diesem Abend erst nach der Schlusssirene feststehen.

„Natürlich ist der Ausfall von Dorenzo eine erhebliche Schwächung unseres Kaders. Wir haben jedoch die Strafe akzeptiert, werden am Freitagabend alles geben, versuchen das Spiel lang offen zu halten und am Ende sehen was möglich sein wird“, sagt Jenas Coach Björn Harmsen vor dem erneuten Schlagabtausch in Hessen.

Für Jena bedeutet der Verlust des zweitbesten Scorers im Team nichts anderes als noch enger zusammenzurücken um die Lücke zu kompensieren, in der Osthalle um jeden Zentimeter zu kämpfen und natürlich auch nach Rückständen den Kopf oben zu lassen. Parallelen gab es in beiden Begegnungen nicht nur aufgrund der Halbzeitrückstände von jeweils 16 Punkten.

So lag das Wucherer-Team zwei Mal bereits mit 20 Zählern in Front, konnte jedoch beide Male noch von Science City abgefangen werden. Sollte sich dieser Fakt sich im Bewusstsein der Hessen manifestieren, sollten sie anfangen nachzudenken, weil sie genau wissen dass die Thüringer jederzeit in der Lage sind trotz hoher Rückstände ins Spiel zurückzukehren, besteht durchaus die Chance, dass auch irgendwann einmal die Hände der 46ers feuchter werden.

Nicht zuletzt die hauchdünnen Entscheidungen der bisherigen zwei Duelle verdeutlichen wie schmal die Leistungsgrenze zwischen Jena und Gießen gezogen ist. Während die Gießener ihr Heimspiel am vergangenen Samstag aufgrund einiger glücklicher Umstände 4,1 Sekunden vor dem finalen Gong an der Linie entscheiden konnten, war es am Dienstag Billy Rush, der Science City mit zwei nervenstark versenkten Freiwürfen zum 72:72 in die Verlängerung rettete. In der Overtime übernahmen schlussendlich Lars Wendt und Kristian Kuhn, die von Garrett Sim mehrfach clever in Szene gesetzt wurden, brachten den zweiten Heimsieg dieser Serie unter Dach und Fach.

The series doesn’t start until a road team wins – der Spruch, dass eine Playoff-Serie faktisch immer erst losgeht, wenn es einem Auswärtsteam gelingt dem Gastgeber einen Sieg zu klauen sowie die Leistung im Verlauf der beiden zweiten Halbzeiten sollten Science City für das Duell in der Osthalle genügend Auftrieb vermitteln um auch ohne Dorenzo Hudson an die eigene Chance zu glauben… trotz aller Chancenlosigkeit.

H&H Makler