Kaum Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt

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Kaum Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt – Unsicherheiten bleiben

Unverändert zum Vormonat zeigte sich der Arbeitsmarkt im August 2012 im Bereich der Agentur für Arbeit. So blieben die Zahl der Arbeitslosen und die Arbeitslosenquote zum Vormonat unverändert. „Diesen saisonalen Effekt erleben wir meistens in den Sommerferien. Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen ist auf dem Niveau des Vormonats. Dennoch gibt es Besonderheiten im Agenturbezirk Gotha. So gelingt es weniger Men-schen, einen neuen Job zu finden, als im Vorjahr. Auch melden uns die Unternehmen seit Jahresbeginn weniger offene Stellen als im Vorjahreszeitraum. Der Arbeitsmarkt hat eine gewisse Sättigung erreicht und ist nicht mehr so aufnahmefähig wie im vergangenen Jahr“, sagte Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

Seit Jahresbeginn schafften 7.550 Menschen den Sprung aus der Arbeitslosigkeit in eine neue Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Das sind rund 1.450 Personen weniger als im Vorjahr.

Gerade die exportabhängigen Unternehmen spüren bei den Auftragseingängen einen deutlichen Rückgang. Dementsprechend geringer fällt der Fachkräftebedarf in diesen Firmen aus.

Im August stieg die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren an. Die meisten Jugendlichen meldeten sich nach einer Ausbildung arbeitslos. „Nach Beendigung der betrieblichen oder schulischen Ausbildung finden einige nicht sofort einen Job. Diese jungen Menschen verfügen über eine aktuelle Ausbildung und dürften somit für die Unternehmen der Region interessant sein“, sagte Ina Benad.

Arbeitslosigkeit auf Vormonatsniveau
Die Arbeitslosenquote blieb im August unverändert zum Vormonat bei 9,1 Prozent. Im Vorjahr betrug sie 9,3 Prozent.
Im August waren 11.875 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 20 mehr als im Juli, aber 3.760 weniger als im Vorjahr.
In diesem Monat meldeten sich 2.850 Menschen im Agenturbezirk arbeitslos, 250 mehr als im Juli und etwas weniger als im Vorjahr. Die Zahl derer, die sich nach einer Tätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeitslos meldeten, stieg im Vergleich zum Vormonat auf 950 Personen an. Vergli-chen mit dem Vorjahr meldeten sich ebenso viele Menschen aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Am meisten betroffen waren Beschäftigte aus der Zeitarbeit (200 Arbeitnehmer), dem verarbeitendem Gewerbe (120 Arbeitnehmer) und dem Handel (100 Arbeitnehmer).
Im August beendeten 2.815 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 250 mehr im Vormonat aber 450 weniger als im Vorjahr. 950 fanden eine neue Be-schäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt. Dies waren etwas mehr als im Vormonat und 175 weniger als im Vorjahr.

Ausbildungsstand und Dauer der Arbeitslosigkeit
Rund 77 Prozent der im August gemeldeten Arbeitslosen besitzen eine abgeschlossene Berufsausbildung. 2580 Arbeitslose haben keine abge-schlossene Berufsausbildung. Diese werden zum überwiegenden Teil von den Jobcentern betreut.
Arbeitslosigkeit ist keine feste, sondern immer eine sehr dynamische
Größe. So waren im August 42 Prozent unter 6 Monaten arbeitslos, 20 Prozent zwischen 6 bis 12 Monate arbeitslos und 38 Prozent zählte mit ei-ner Dauer von über einem Jahr als langzeitarbeitslos.
„Für Menschen, die eine gute Ausbildung und aktuelle Kenntnisse aufwei-sen können, ist die Rückkehr ins Berufsleben einfacher als für Menschen ohne Ausbildung“, sagte Ina Benad.

Weniger offene Stellen gemeldet
Im August wurden etwas weniger Stellen neu gemeldet, wie im Vormonat 650 Stellen). Seit Jahresbeginn haben die Unternehmen im Agenturbezirk Gotha 850 offene Stellen weniger gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Rückgang von 14 Prozent.
Der Agentur für Arbeit Gotha liegen 1.300 Stellen zur Besetzung vor, 17 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Die meisten gemeldeten Stellen gibt es aktuell in der Zeitarbeit (510), im verarbeitenden Gewerbe (132), im Baubereich (124), im Gesundheits- und Sozialbereich (92), im Handel (86) sowie im Bereich Verkehr/Logistik (68) und im Gastgewerbe (50). Die Unternehmen suchen fast ausschließlich gelernte Fachkräfte.

Regionale Differenzierung
Die unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der einzelnen Regionen im Agenturbezirk Gotha zeigen sich auch in der Arbeitslosenquote. So liegt die Hauptagentur Gotha mit 7,8 Prozent unter dem Durchschnitt Thüringens (8,3 Prozent). Die Geschäftsstellen Mühlhausen (10,9 Prozent) und Bad Langensalza (10,7 Prozent) haben eine Arbeitslosenquote, die über dem Durchschnitt von Thüringen liegt.
Geringere Unterbeschäftigung als vor einem Jahr
Ein Blick auf die Unterbeschäftigungsquote zeigt, dass diese im Agentur-bezirk Gotha im Vergleich zum Vorjahr stärker zurückgegangen ist als die Arbeitslosenquote. Aktuell liegt die Unterbeschäftigungsquote bei 11,3 Prozent. Vor einem Jahr war sie mit 11,9 Prozent deutlich höher. Laut Un-terbeschäftigungsstatistik suchten 15.050 Menschen eine neue Arbeit. Das waren 725 weniger als noch vor einem Jahr.
In der Unterbeschäftigung werden neben Arbeitslosen auch Teilnahmen an Trainingsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, beruflicher Weiterbildung, vorruhestandsähnliche Regelungen und Arbeitsunfähigkeit erfasst.

Arbeitsagentur und Jobcenter
Rund 30 Prozent der Arbeitslosen wurden im Juli von der Agentur für Arbeit betreut, 70 Prozent sind in der Zuständigkeit der Jobcenter.
Gegenüber dem Vormonat gibt es keine Veränderungen bei der Zahl der Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen, die von der Agentur für Arbeit betreut werden um 425 an, während die Zahl der Arbeitslosen in den Jobcentern um 775 Personen sank.