Klaubert: „Gute Bildungsangebote wichtig für gelingende Integration“

0
1113

Mit Beginn des kommenden Schuljahres werden 60 Thüringer Lehrkräfte aus allen Schularten eine Qualifizierung im Fach Deutsch als Zweitsprache aufnehmen.

Thüringens Bildungseinrichtungen  reagieren damit auf die wachsende Zahl von Kindern und Jugendlichen nichtdeutscher Herkunftssprache. „Kinder aus Flüchtlingsfamilien sollen sich bei uns möglichst schnell eingewöhnen können. Dazu gehören gute Bildungsangebote. Das zügige Erlernen der deutschen Sprache ist dabei ein ganz wichtiger Schritt“, unterstreicht Thüringens Bildungsministerin Birgit Klaubert. Zusammen mit den 15 bereits qualifizierten Lehrern werden im Lauf des nächsten Schuljahres dann insgesamt 75 Lehrkräfte für den Unterricht Deutsch als Zweitsprache zur Verfügung stehen.

Die Qualifizierung, an deren Ende für jede Lehrkraft ein Zertifikat steht, umfasst insgesamt 200 Stunden. Die Lehrer stehen dann für Unterricht in Sprachklassen zur Verfügung, in der Schüler mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen zusammengefasst sind. „Deutschkenntnisse sind der Schlüssel, um auch in den anderen Fächern gut dem Unterricht folgen zu können. Deshalb richten wir darauf besondere Anstrengungen“, so Klaubert. Das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien unterstütze verstärkt auch den individuellen Fortbildungsbedarf der Lehrer bei der Umsetzung des Lehrplans Deutsch als Zweitsprache. Dabei werden Mittel für die schulinterne Fortbildung bereitgestellt. Bei Bedarf erhalten Lehrer auch direkte fachliche Unterstützung des ThILLM. Regelmäßig werden zentrale und regionale Lehrerfortbildungen zur Gestaltung des Förderunterrichts Deutsch als Zweitsprache, zur sprachlichen Förderung im Fachunterricht und zum Interkulturellen Lernen angeboten.

Klaubert betont: „Wir sorgen dafür, dass Willkommenskultur an unseren Schulen aktiv gelebt wird. Thüringen steht zu seiner Verantwortung für Kinder, die vor Krieg und Gewalt flüchten mussten.“ Dazu gehöre die Unterstützung der Schulen und der Lehrer. Dem diene auch eine Hotline, die am Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien eingerichtet wurde. Wenn es um die Betreuung von Kindern aus Flüchtlingsfamilien geht, können sich Lehrkräfte hier Rat und Unterstützung holen.

An den staatlichen allgemein bildenden Schulen in Thüringen werden insgesamt mehr als 4.000 ausländische Schüler unterrichtet. Eine gesonderte Statistik für Schüler aus Flüchtlingsfamilien wird nicht geführt.