Knapp, knapper, Playoff-Wahnsinn

0
1268

Mit einer 55:51-Niederlage kehrte Science City Jena von den Oettinger Rockets aus Gotha zurück. Das Harmsen-Team unterlag trotz einer bärenstarken Leistung sowie lang in Front liegend am Ende vor 1870 Zuschauern in der Blauen Hölle. Mit diesem Ergebnis verabschieden sich die Saalestädter nach vier Duellen der Playoff-Viertelfinalserie, verabschieden sich in den viel zu langen Basketball-Sommer. „Glückwunsch an Chris und sein Team. Wir haben eine sehr intensive Serie erlebt, die von Kampf und Einsatz gekennzeichnet war. Volle Hallen, viele Emotionen, keine Aggressionen, dieses Playoff-Viertelfinale war große Werbung für den Thüringer Basketball. Es waren ausnahmslos knappe Begegnungen, in denen am Ende Kleinigkeiten entscheiden haben. Schade, dass wir es nicht geschafft haben ins Halbfinale einzuziehen. Respekt dafür was Herr Kollmar hier in Gotha aufgebaut hat“, sagte Jenas Coach Björn Harmsen nach dem Spiel.

Mit einem intensiven Startviertel zeigten beide Thüringer Zweitligisten von Beginn an, dass sie sich der Bedeutung dieser Partie bewusst waren. Nachdem Jena einen schnell 5:0-Vorsprung herauswerfen konnte gelang es den Hausherren in der Folge den Anschluss herzustellen. Erstmals durch einen Distanzwurf von Brad Lösing in Führung gehend, konnte sich Gotha zwischenzeitlich bis auf 14:9 absetzen. Jenas Korbjäger konterten jedoch durch Wayne Bernards Dreier sowie einen Korbleger von Sascha Leutloff zum 14:14-Ausgleich (8.). Parallel punktend duellierten sich beide Rivalen bis zum Viertelende. Das erste Ausrufezeichen unter eine starke Jenaer Vorstellung setzte Ermen Reyes-Napoles mit einem Dreier zur 17:15-Führung von Science City kurz vor der Viertelsirene. Auch zum Start des zweiten Spielabschnitts glänzte das hitzige Duell eher mit kämpferischen Einlagen und galligen Duellen unter beiden Körben. Nachdem David Hicks auf 21:17 (12.) vorlegen konnte liefen die folgenden Minuten statistisch jedoch eher an Science City Jena vorbei. Die Gastgeber nutzten diese Phase zum Ansatz einer Aufholjagd, drehten das Spiel bis zum offensiv äußerst mageren 25:24-Halbzeitstand.

Auch mit dem Start ins dritte Viertel verlor das Duell nichts von seiner Intensität. Stattdessen nahm die Stimmung in den Zweikämpfen der Statisten auf dem Parkett in einer aufgrund der Witterung gut geheizten Blauen Hölle weiterhin zu. Ganze sieben Punkte waren beiden Mannschaften bis zur 25.Minute in Summe gelungen. Zahlreiche Freiwürfe oder Schüssen waren zu kurz, zu lang oder landeten in den Händen des jeweiligen Gegners. Allein elf Freiwurfchancen, dem vermeintlich einfachsten Wurf im Basketball, ließen beide Teams zusammen ungenutzt. Unterdessen gelang es das Harmsen-Team seinen Vorsprung mit allen Mitteln bis zur 30.Minute zu verteidigen. Brady Morningstars Distanzwurf zum 34:30 bildete dabei Jenas größten Schrittmacher, bevor Wayne Bernard einen Freiwurf zum 35:32-Viertelendstand verwandeln konnte. Den Auftakt der finalen zehn Minuten bildete ein Korbleger von Kendall Chones, der Jenas Vorsprung in der 32.Minute auf 37:32 erhöhte. Nachdem Hicks jenseits des Perimeters zum 41:38 getroffen hatte (34.) war es Brad Lösing, der ebenfalls durch einen Dreier Gothas Fans und Mannschaft jubeln lies. Nachdem die entscheidende Phase der Partie längst lief sorgte Albert Kuppe mit zwei staubtrockenen Dreiern zum 44:44-Ausgleoich sowie zur 47:46-Führung (37.) für lange Gesichter unter dem lautstarken Jenaer Anhang. Doch Science City gab sich bis zur Schlusssirene nicht geschlagen. Mit einem Hakenwurf durch Mantas Virbalas Gothas Vorsprung auf zwei Zähler (50:48) verkürzend, sorgte Brady Morningstar per Dreier zum 53:51 mit 4,3 Sekunden Restspielzeit für den letzten sportlichen Atemzug einer sonst großartigen Saison.

SCJ: Hicks 9 Punkte, Morningstar 8, Chones 7, Virbalas 7, Leutloff 6, Bernard 6, Wolf 3, Reyes-Napoles 3, Wendt 2, Voigtmann