Kreistag verabschiedet Resolution gegen die Schließung

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Auf Antrag der Fraktion SPD – Bündnis 90/Die Grünen wurde in der letzten Kreistagssitzung mit großer Mehrheit eine Resolution des Kreistages gegen die vom Thüringer Verkehrsminister Carius beabsichtigte Schließung der Ohratalbahn verabschiedet. Der Kreistag verlangt eine sofortige Ausschreibung der Nahverkehrsleistungen für diese Strecke. Der Landrat wurde durch Beschlussfassung des Kreistages unter anderem beauftragt, beim Thüringer Verkehrsminister dafür zu werben, dass der betroffenen Region im Kampf um einen Fortbestand der Bahnlinie Gotha-Gräfenroda die Chance eingeräumt wird, innerhalb der nächsten 2 Jahre den Bedarf für die Bestellung von Schienenpersonennahverkehrsleistungen auf der besagten Strecke durch eine signifikante Erhöhung der Fahrgastzahlen nachzuweisen.

In seiner Rede vor dem Kreistag am 8. Juni 2011 warb Stefan Schambach, stellvertretender Vorsitzender der Kreistagsfraktion von SPD-Bündnis 90/Die Grünen, auch für den zweiten Teil des Beschlussantrages, in dem vom Landrat die Erstellung eines alternativen Nahverkehrskonzeptes für den südlichen Landkreis Gotha unter Nutzung des Sachverstandes der Akteure vor Ort gefordert wurde.

„Wenn unser Appell an den Verkehrsminister glaubwürdig sein soll, müssen wir uns daran machen und einen Plan aufstellen, der aufzeigt, wie der Nahverkehr gut verknüpft und vertaktet zwischen Bus und Bahn im südlichen Landkreis Gotha funktionieren kann. Ein Fehler der Vergangenheit war auch die fehlende Einbindung der Akteure vor Ort. Das müssen wir jetzt besser machen. Die regionalen Akteure vor Ort gehören mit an den Tisch und sie stehen auch bereit dafür, angefangen von den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen bis hin zu den Vertretern der Ohratalbahn. Dazu gehören auch unabhängige Verkehrsexperten. Wir haben mit der Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr eine hervorragende Institution im Landkreis. Ich bin mir sicher, dass auch deren Expertise mit genutzt werden kann. Und auch die Bahngewerkschaft hat signalisiert an einem solchen Konzept mitarbeiten zu wollen. Lassen sie uns gemeinsam einen Plan dafür entwickeln, wie der Verkehr entlang der Ohratalbahn so funktionieren kann, dass die Menschen bereit und in der Lage sind, die Angebote auch für sich zu entdecken und zu nutzen“, so Schambach in seinem Appell an die Kreistagsmitglieder, dem sich eine Abstimmung anschloss, in der der zweite Teil des Antrages mit 19 zu 18 Stimmen nur sehr knapp angenommen wurde.

Allerdings wird die Freude Schambachs über den gefassten Beschluss zur Erstellung des alternativen Nahverkehrskonzeptes nun getrübt durch die Ankündigung des Landrates hierfür ein externes Planungsbüro beauftragen zu wollen.
„Es befremdet schon, wenn dem Landrat in einer Situation, in der die Akteure vor Ort bereitstehen, um in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe ein solches Konzept zu erarbeiten, nichts anderes einfällt, als über die Beauftragung eines externen Planungsbüros vermeidbare Kosten zu verursachen“, so Schambach. 

Publiziert am: 10.06.2011; 13:23