Jena. Die Freie Ganztagsschule LEONARDO in Trägerschaft der AWO Jena-Weimar hat die „Staatliche Anerkennung“ verliehen bekommen. Die Urkunde erreichte die Schule kurz vor den Osterferien.
So konnten Lehrer, Schulträger und Schüler mit dieser freudigen Nachricht in die entspannende Zeit gehen. Die“ Staatliche Anerkennung“ kann gemäß § 10 des Thüringer Gesetzes für Schulen in Freier Trägerschaft beantragt werden, wenn die Schule über drei Jahre unter Beweis gestellt hat, dass sie die Genehmigungsvoraussetzungen dauerhaft erfüllen kann. Das heißt vor allem, dass „die Schule in ihren Einrichtungen und Lehrzielen sowie in der wissenschaftlichen oder künstlerischen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den entsprechenden staatlichen Schulen zurücksteht“ sowie „eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird“.
Die „Staatliche Anerkennung“ ist somit ein Art Qualitätssiegel. Sie berechtigt, nach den für die entsprechenden staatlichen Schulen geltenden Vorschriften Prüfungen abzuhalten und Zeugnisse zu erteilen, die die gleichen Berechtigungen verleihen wie die der staatlichen Schulen. Darüber hinaus kann die LEONARDO-Schule nun eigene Referendare ausbilden. Im Januar war eine Abordnung des Schulamtes über zwei Tage vor Ort und hat die Arbeit der Schule genau unter die Lupe genommen.
„Die Verleihung des Titels macht uns stolz und bestätigt uns in dem eingeschlagenen Kurs“, erklärte Schulleiter Arno Lange. „Durch die Möglichkeit, eigene Referendare auszubilden, werden wir zudem in die Lage versetzt, potentielle neue Kollegen frühzeitig mit unserem Konzept vertraut zu machen und Ihnen eine optimale Ausbildung angedeihen zu lassen“, so Lange weiter. AWO-Vorstandsvorsitzender Frank Albrecht beglückwünschte heute Schulleitung und Kollegium für die manchmal nicht ganz einfache und kräftezehrende Aufbauarbeit, die in den letzten Jahren geleistet worden ist. An das Kultusministerium gewandt erklärte Albrecht: „Die Verleihung des Prädikates dokumentiert, dass sich der staatliche Bildungsbereich durchaus der Bedeutung freier Schulinitiativen bewusst ist und deren Qualität gegenüber den eigenen Schulangeboten wertschätzt.
Ein Schlüssel, Thüringen tatsächlich zum „Bildungsland Nummer 1“ zu machen, ist die bessere Zusammenarbeit mit den Schulen in Freier Trägerschaft.“ Die Freie Ganztagsschule LEONARDO hat vor vier Jahren als Regelschule den Betrieb aufgenommen. Mittlerweile ist eine Grundstufe auf den Weg gebracht. Eine Oberstufe wird in den nächsten Jahres vorbereitet. Träger, Lehrer, Eltern und Schüler haben beschlossen, die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule zu beantragen.
An der LEONARDO-Schule wird nach reformpädagogischem Konzept unterrichtet, welches sich unter anderem an dem der Demokratischen Schule und Montessori anlehnt. Die Schule befindet sich im Aufbau. Das heißt, dass jedes Jahr eine weitere Klasse hinzu kommt. Derzeit besuchen ca. 70 Schüler die Schule. Wenn alle Klassen belegt sind, werden es über 200 sein.
Publiziert: 3. Mai 2011, 19.38 Uhr