Märchenhaftes Fest

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Die Wettervorhersage war auch 2012 die Lieblingslektüre der Organisatoren vor dem 12. Barockfest in Gotha. Dann überraschte vor allem der Samstag mit einer strahlenden Sonne, der die Stimmung der Aktiven und der Besucher in nichts nachstand.

Kleinere Regenschauer am Freitagabend und Sonntagnachmittag störten niemanden. Das Konzert und Feuerwerk am Samstagabend erlebten allein rund 900 Besucher. An Samstag und Sonntag zog das Barockfest insgesamt 5.778 Barock-Enthusiasten und Schaulustige an, das sind ca. 500 mehr als im vergangenen Jahr.

Das größte Barockfest Mitteldeutschlands lockt jedes Jahr Barockfreunde aus ganz Deutschland nach Thüringen. Die stattliche Zahl an Kostümierten spricht Bände. Auch in diesem Jahr waren es wieder ca. 500 barocke Gestalten, die als Angehörige des Hofstaats Friedrichs III. von Sachsen-Gotha-Altenburg, als Militärs, Musikanten oder als Gäste von Rang nicht nur den Schlosshof und die Schlossräume pittoresk bevölkerten, sondern an zwei Tagen auch für ein buntes Programm sorgten.

Ehrengast der großen Audienz Herzog Friedrichs II. war in seinem Jubiläumsjahr König Friedrich II. von Preußen, in dessen Gefolge sich auch der französische Dichter Voltaire befand. Für eine Überraschung auch beim Herzogspaar sorgte die offizielle Vorstellung der herzoglichen „Mätresse“ im Rahmen der Audienz, mit der die Organisatoren für eine beabsichtigte Irritation sorgten, auf die die Darsteller von Herzog und Herzogin jedoch gut zu reagieren wussten.

Wieder gab es ein reiches Programm, das es den zahlreichen begeisterten Besuchern schwer machte, sich zwischen dem Markt auf dem Schlosshof oder einer Veranstaltung in den Schlossräumen zu entscheiden. Schlossführungen wurden halbstündig angeboten, um dem Besucherandrang gerecht zu werden.

Ein besonderes Erlebnis auch dieses Barockfestes war das historische Biwak auf Grünflächen vor dem Schloss, das nicht nur als Kulisse diente, sondern wirklich von den Aktiven zur Übernachtung genutzt wurde.

Auch der Sonntag, der traditionell mit dem Gottesdienst in Anwesenheit des Herzogs und seines Hofstaates in der Schlosskirche begann, bescherte Schloss Friedenstein dann noch einmal ein buntes Treiben. Die Gäste erfreuten sich an den Handwerkerständen, dem kulinarischen Angebot, den musikalischen Darbietungen und Schlossführungen oder sie begleiteten ihre Kinder oder Enkel zu museumspädagogischen Veranstaltungen.

An diesem Wochenende waren gleich mehrere Fernsehteams im Einsatz. Nicht nur die vertrauten Kollegen des „mdr“ machten Aufnahmen für die aktuelle Berichterstattung. Ein Film-Team nutzte das Fest als authentische Kulisse für einen Casanova-Film, ein zweites Team bereitet eine Dokumentation für Schulen zum Thema Barock vor.

Ein märchenhaftes Fest ging viel zu schnell zu Ende. Die Beteiligten verabschiedeten sich mit dem Versprechen, im nächsten Jahr wiederzukommen, wenn am letzten Augustwochenende 2013 das 13. Barockfest im Zeichen der „Liebespaare“ stehen wird, dem Jahresthema der Stiftung im kommenden Jahr.

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