Minijobs und Teilzeitbeschäftigung sind weiblich

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Information der Der Equal Pay Day ist in diesem Jahr am 21. März. Es ist der Tag, an dem Frauen das Jahresgehalt ihrer männlichen Kollegen aus dem vergangenen Jahr erreicht haben.

In Deutschland liegt der sogenannte Gender Pay Gap in den letzten Jahren nahezu unverändert bei 22 Prozent. Dies bedeutet, dass Frauen bei gleichem Arbeitsvolumen 80 Tage länger arbeiten müssen, um das Jahresgehalt der männlichen Kollegen zu erreichen.

Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Frauen familienbedingt ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger unterbrechen und reduzieren als Männer. „Nach der Geburt eines Kindes kehren Frauen oft in Minijobs oder Teilzeit ins Berufsleben zurück. Beide Beschäftigungsformen bieten einen flexiblen Einstieg und ermöglichen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Leider erweist sich in vielen Fällen diese Form des beruflichen Wiedereinstiegs als Sack-gasse. Der Übergang in ein Normalarbeitsverhältnis ist schwer, Aufstiegschancen bleiben versperrt, die Stundenlöhne sind meist niedriger und eine existenzsichernde Rente kann nicht aufgebaut werden“, sagte Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

Ziel des Equal Pay Day ist es, die Gründe der Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen aufzuzeigen und darzustellen, dass die vorübergehende (Unter-)Beschäftigung von Frauen in Minijobs bzw. Teilzeit nach Erwerbspausen ein Schritt zurück in den Arbeitsmarkt sein kann. Jedoch wirkt sich der langfristige Verbleib in diesen Arbeitsverhältnissen negativ auf das Einkommen, die Qualifikation, den beruflichen Aufstieg und die spätere Alterssicherung aus und zementiert damit die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern.

In Thüringen arbeitet jede Dritte Frau in Teilzeit. 84 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Auch Minijobs werden überwiegend von Frauen ausgeübt.

„Sobald die Kinder größer sind, entspricht oft die geleistete Arbeitszeit nicht den Wünschen der Frauen. Diese streben überwiegend eine Verlängerung ihrer Arbeitszeit bis hin zur Voll-zeitbeschäftigung an. Frauen in Minijobs oder Teilzeit bilden damit ein großes Fachkräftepotential für die Unternehmen. Dieses gilt es durch familienfreundliche Gestaltung der Beschäftigungsverhältnisse noch besser zu nutzen als bisher“, lautet das Fazit von Ina Benad.

Ein Weg, um die Arbeitszeiten von Frauen zu erweitern, ist eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier bieten sich für die Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, um das Fachkräftepotential der eigenen Mitarbeiterinnen noch besser auszunutzen. Die Agen-tur für Arbeit Gotha berät Firmen gern zu diesem Thema. Als Ansprechpartnerin steht Grit Rausch, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) der Agentur für Arbeit Gotha, unter der Telefonnummer 03621 – 42 2226 oder per E-Mail an
Gotha.BCA@arbeitsagentur.de zur Verfügung.