Ministerpräsidentin ehrte Fluthelfer – 224 Unternehmen beantragten Hilfe

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Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Landtagspräsidentin Birgit Diezel haben am Montag 500 Thüringer Fluthelfer geehrt. Sie hatten sich im Frühsommer bei der Bekämpfung der Flut und der daraus entstandenen Schäden in Thüringen verdient gemacht und erhielten eine Urkunde und ein Erinnerungsabzeichen

„Diese Flut ging an die Substanz“, sagte Lieberknecht.  Die Schäden seien enorm gewesen, mindestens 452 Millionen Euro stünden bislang zu Buche.  Diese Flut ging an die Substanz – der Betroffenen, die durch das Hochwasser ihr Hab und Gut verloren haben. Der Thüringerinnen und Thüringer, die mit Entsetzen die Zerstörungen gesehen haben, die das Wasser angerichtet hat. Und sie ging an die Substanz der über 20.000 Helferinnen und Helfer, die in den Tagen des Hochwassers und darüber hinaus im Einsatz waren.

Land stand zusammen

Thüringen sei allen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zu allergrößtem Dank verpflichtet, erklärte die Regierungschefin. Sie hätten dazu beigetragen, dass Thüringen eine Gemeinschaft von Menschen ist, die zusammenhält. „Ich bin noch immer tief beeindruckt von der überwältigenden Solidarität und Hilfsbereitschaft, die die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen in den Tagen und Wochen der Not erfahren haben. Die Solidarität unter den Thüringern war beispielgebend. Wenn es darauf ankommt, stehen wir zusammen!“

Neues Hilfsprogramm

Nach Angaben des Thüringer Wirtschaftsministeriums haben Unternehmen insgesamt 224 Anträge auf Hochwasser-Soforthilfe gestellt. Das beantragte Zuschussvolumen beläuft sich auf insgesamt rund 4,9 Millionen Euro. „Das Soforthilfeprogramm hat seine Funktion als erste Starthilfe nach der Flutkatastrophe voll erfüllt“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig. Sobald die Genehmigung der EU-Kommission vorliege, werde in den nächsten Tagen das „Aufbauhilfeprogramm“ anlaufen.

Genehmigung der EU steht aus

Dafür liegen bereits 43 Anträge mit einem Fördervolumen von knapp 2 Millionen Euro vor. Insgesamt stehen in diesem Programm für Unternehmen und die wirtschaftsnahe Infrastruktur 49,5 Millionen Euro zur Verfügung. Im Unterschied zum Soforthilfeprogramm sind hier deutlich höhere Förderquoten und Fördersummen möglich. Allerdings steht eine Entscheidung der EU-Kommission bisher noch aus. Bis dahin soll die Thüringer Aufbaubank (TAB) eingehende Anträge bewilligungsreif bearbeiten. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Flutschäden im Bereich der Wirtschaft in Thüringen insgesamt auf rund 100 Millionen Euro summieren.

Das Foto zeigt Fluthelfer am 1. Juni im Einsatz an der Gera in der Nähe von Walschleben nördlich von Erfurt (Foto: Uwe Frost)