Mission: Göttingen ärgern

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Ohne den Ausgang des am Freitagabend in Göttingen zu absolvierenden Playoff-Auftaktes voraussagen zu können, wartet am Sonntag ab 17.00 Uhr in Lobeda-West mit den Niedersachsen ein sportlich dicker Brocken auf das Eichler-Team.

Der Tabellenzweite der regulären Saison konnte Science City Jena im Verlauf des Spieljahres bereits zwei Mal schlagen, hatte jedoch vor allem beim Rückspiel im Januar 2013 enorme Probleme den 88:85-Sieg gegen die Thüringer über die Zeit zu bringen. Genau da muss die Mannschaft um Kapitän Christoph Roquette auch in Spiel 2 anknüpfen, sofern die Mission „Göttingen ärgern“ von Erfolg gekrönt werden soll.

„Wir wissen was uns erwartet, hatten schon zwei Mal das Vergnügen gegen die BG anzutreten. Im ersten Duell lief die Partie nicht so wie wir es erwartet und erhofft hatten, da wurden wir in der ersten Halbzeit richtig vorgeführt. In dieser Phase hat Göttingen angedeutet wo die Stärke des Kaders liegt. Sie spielen mit unglaublicher Intensität“, sagt Trainer Georg Eichler vor dem Start der Serie.

„Sie verfügen, vom erfahrenen Aufbauspieler Marco Grimaldi abgesehen, über neun athletische Spieler, die fast alle Einheitsgröße haben. Durch ihre Kraft und Athletik haben sie einen Großteil ihrer Spiele dominiert, diese am Ende aufgrund ihrer Power gewonnen. Wir werden uns etwas einfallen lassen, um ihnen diese Stärken zu nehmen. Natürlich gehen wir mit Respekt in die Serie. Angst brauchen wir als zweitbeste Offensivmannschaft der Liga allerdings nicht zu haben“, so Eichler.

Auch Kapitän Christoph Roquette sieht Science City Jena gegen Göttingen zwar in der Außenseiterrolle, keinesfalls jedoch chancenlos. „Unser Team verfügt über ausreichend Qualität, der BG eine spannende Serie zu liefern. Wir haben nichts zu verlieren, denn der Druck liegt bei den Göttingern. Ich freue ich nach meiner Verletzung, die mich letzte Saison in Weißenfels fast die komplette Serie gekostet hat, auf meine ersten richtigen Playoffs, hoffe persönlich heil durchzukommen“, so der 30-jährige Flügelspieler. „Volle Pulle, ohne Abtasten, ohne Zögern, sondern von Anfang an mit Energie“, sagt Roquette, der sich in der Underdog-Rolle sichtlich wohl fühlt.

Während Deutschlands Experten und die meisten Göttinger Fans gegen die Thüringer von einem „Sweep“ ausgehen, ein lockeres 3:0 gegen Jena prognostizieren und die Besen für das dritte Duell am Mittwoch in Niedersachsen sicher schon zwischengelagert haben, schielt Science City insgeheim auf mehr als den angepeilten einen Sieg, um sich einen zweiten Schlagabtausch in eigener Halle zu erkämpfen.

„Nicht nur wirtschaftlich wäre ein zweites Heimspiel ein wichtiger Faktor, sondern auch für die Köpfe der Spieler. Wir wollen nach der Serie im letzten Jahr gegen den MBC endlich unseren ersten Playoff-Sieg einfahren“, sagt Eichler, den unterdessen einige personelle Probleme plagen. So starten Kenny Barker, Sanijay Watts und Kevin Wysocki durch einen grippalen Infekt, ein dickes Knie und mit Hüftproblemen gehandicapt nicht mit den besten Voraussetzungen in die Playoffs. Als Ausrede will diese Blessuren aus Jenaer Sicht jedoch keiner verstanden wissen. „Die drei haben gegen Düsseldorf und Heidelberg bewiesen, dass sie auf die Zähne beißen können, werden sich es sich jetzt erst recht nicht nehmen lassen, in den Playoffs anzutreten“.

Tom Prager