Mit starkem dritten Viertel zum zweiten Sieg

0
1264

Alles hat ein Ende… Nach drei Auswärtssiegen in Folge mussten sich die neu gegründeten Hamburg Towers gestern erstmals überhaupt in einem Pflichtspiel geschlagen geben. Für das Ende ihrer stolzen Serie sorgten die Oettinger Rockets. Die Gothaer setzten sich gegen die Hansestädter mit 83:70 (41:37) durch und feierten gemeinsam mit ihren Fans den zweiten Saisonsieg.

Spielentscheidend war erneut ein starkes drittes Viertel. Wie schon bei der Heimspiel-Gala gegen den SC Rasta Vechta zündeten die Rockets im Anschluss an eine über weite Strecken ausgeglichene erste Halbzeit sämtliche Triebwerke und stellten die Weichen unwiderruflich auf Sieg. Letztlich entschieden sie dieses Viertel mit 25:11 für sich – und somit die Partie.

„In der Phase nach der Pause haben uns die Gothaer einige Male schwindlig gespielt“, sagte Gäste-Coach Hamed Attarbashi. „Da haben wir gesehen, dass Chris Ensminger und Steven Esterkamp unsere bisherigen Spiele sehr gut analysiert haben. Insgesamt gesehen haben die Rockets sehr schlau agiert und sich viele gute Würfe herausgespielt. Deshalb: Glückwunsch an Gotha – Chris hat sich sein Siegerbier heute redlich verdient!“

Unterm Strich konnte sich Chris Ensminger nicht nur über die Komplimente seines Kollegen freuen. Sondern auch und noch viel mehr darüber, dass sich die harte Arbeit im Training ausgezahlt hat und sein Plan für die Partie in den wichtigsten Punkten aufgegangen ist. „Nach der vermeidbaren Niederlage in Baunach haben wir in dieser Woche ganz speziell am Rebound-Verhalten gearbeitet – und das war heute ein wichtiger Baustein für den Erfolg“, sagte Gothas Coach und verwies auf das mit 50:36 gewonnene Rebound-Duell. „Zudem haben wir stark verteidigt und Hamburgs großen Spielern das Leben schwer gemacht: Da haben Evan, Marco und Will einen sehr guten Job gemacht!“

Will Reinke war es auch, der für das erste Ausrufezeichen der Partie sorgte. Nachdem ein Wurf von Matt Vest vom Ring abprallte, angelte sich Gothas Center den Rebound und erzielte aus der Nahdistanz die ersten Rockets-Punkte ­– mit Foul. Den folgenden Freiwurf konnte Reinke zwar nicht verwandeln. Doch dafür schnappte er sich den eigenen Rebound, schloss mit einem krachenden Dunk zum 4:2 (3.) ab und sorgte dafür, dass die gut gefüllte „Blaue Hölle“ bereits nach wenigen Minuten bebte.

Anschließend entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit hoher Intensität und vielen spektakulären Szenen auf beiden Seiten des Spielfeldes. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels konnten sich die Gothaer, die ohne ihren erkrankten Kapitän Torvoris Baker (Bronchitis) antreten mussten, dann mit einem 10:0-Run erstmals leicht absetzen. Diesen Lauf läutete Evan Harris mit zwei verwandelten Freiwürfen ein (10:12 / 7.), Kay Gausa legte mit dem ersten Dreier der Begegnung nach (13:12 / 8.).

Doch die Freude über den versenkten Dreier währte nur kurz. Unmittelbar danach verletzte sich Kay Gausa bei einer Aktion in der Defense am Knie. Der 22-Jährige, der aus Hamburg stammt, konnte die Partie nicht fortsetzen.

Nach dieser Schrecksekunde bauten die Rockets die Führung weiter aus. Dennoch bewiesen die Gäste genau jene Qualität, die ihnen zuletzt erst in Kirchheim zu einem knappen Sieg verholfen hatte: sie blieben dran und stets gefährlich. Deutlich wurde das nicht nur bei Will Barnes’ Dreier in der Schlusssekunde des ersten Viertels (22:17 /10.), sondern auch im zweiten Viertel. Die Towers ließen sich einfach nicht abschütteln. So betrug der Vorsprung zur Pause lediglich vier Punkte.

Es folgte das Gothaer Parade-Viertel, in dem die Hamburger förmlich überrannt wurden. Blitzschnell hatten die Rockets ihren Vorsprung verdoppelt – bereits nach drei Minuten erzielte Marco Völler mit einem Dreier die erste zweistellige Führung (50:39 / 27.). In der Folge waren die Hausherren oft nur durch Fouls zu stoppen. Allerdings präsentierten sie sich sehr sicher an der Linie – im dritten Viertel glänzten sie mit 100 Prozent Trefferquote (8 von 8 Freiwürfen). Am Ende des Durchgangs betrug der Abstand dann beruhigende 18 Punkte.

Kein Wunder also, dass bereits vor dem Schlussabschnitt La-Ola-Wellen die Runde in der „Blauen Hölle“ machten. Passend dazu bauten die Rockets ihren Vorsprung weiter aus. Nach einem Korbleger von Brad Lösing führten sie zwischenzeitlich mit 24 Punkten (74:50 / 33.). Zwar kamen die Hamburger in der verbleibenden Zeit wieder etwas näher heran, der zweite Saisonsieg der Gothaer geriet jedoch nicht mehr in Gefahr.

Dennoch war Chris Ensminger am Ende nicht rundum zufrieden. Er monierte 22 Ballverluste (11 in jeder Halbzeit) mit dem Satz: „Das ist natürlich zuviel, das muss besser werden!“