Am 4. September 2011 eröffnete nach intensiven archäologischen Untersuchungen die mittelalterliche Mikwe. In den ersten vier Monaten seit Eröffnung besichtigten über 3.000 Personen das jüdische Tauchbad. Es fanden insgesamt 100 gebuchte und 40 öffentliche Führungen durch die mittelalterliche Mikwe statt.
Archäologen vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie entdeckten das jüdische Tauchbad 2007. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert, weist aber einen älteren Vorgängerbau auf. Die Erfurter jüdische Gemeinde nutzte es bis zur Ausweisung aller Juden aus Erfurt im Jahr 1453.
Parallel zu den Grabungsarbeiten wurde die museale Präsentation des mittelalterlichen Tauchbads vorbereitet. Das Architekturbüro gildenhaus.reich aus Weimar entwarf einen modernen Schutzbau, der der langfristigen Sicherung der Mikwe dient. Dieser Schutzbau ist Tag und Nacht über ein Fenster in seinem Dach einsehbar.
Die Alte Synagoge konzipierte in Zusammenarbeit mit der Tourismus und Marketing GmbH, dem Verein StattReisen und Kinderstadtführung verschiedene Führungsangebote, in deren Rahmen eine Besichtigung des Ritualbads möglich ist. Über 30 Besuchergruppen entschieden sich seit der Eröffnung für eine kombinierte Besichtigung der Alten Synagoge und der mittelalterlichen Mikwe. Fast 50 Gruppen buchten eine Führung ausschließlich
zur Mikwe.
Am besten wurden die öffentlichen Führungstermine zur Mikwe während der Denkmalwoche angenommen. Hier führte die Archäologin Dr. Karin Sczech, die Steinrestauratorin Dr. Heike Kirsten und der Architekt Felix Flechtner durch die neu eröffnete Mikwe. Aber auch an den öffentlichen Führungen, die die Alte Synagoge einmal pro Woche anbietet, nehmen regelmäßig zwischen 10 und 20 Personen teil.
Nächste Führungstermine: 12.01.2012, 19.01.2012, 26.01.2012, je um 15:00 Uhr, Treffpunkt: Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, Teilnahme kostenlos.
