Das Motto des Tages 2012 widmet sich dem Naturstoff Holz. Holz ist seit Menschengedenken ein zentraler Baustoff, in manchen Zeiten und mancherorts der wichtigste. Was macht Holz so bedeutend für Baumeister, Handwerker, Künstler, Hauseigentümer, Restauratoren oder Denkmalpfleger?
Holz ist in unseren Breitengraden fast immer und überall verfügbar. Im Gegensatz zu Baumaterialen wie Gesteinen oder Ton, aus denen man Ziegel brennen kann, ist Holz ein nachwachsender Rohstoff. So konnte Holz in früheren Zeiten von allen Bevölkerungsschichten zum Bau der eigenen Häuser, Hütten, Katen oder Höfe benutzt werden. Das Fachwerk als Konstruktion, der Dachstuhl aus Holzbalken, die Kirchenausstattung mit Betbank, kunstvoll geschnitztem Chorgestühl, Altar und Empore, historische Türen, Tore, Treppen, Wandvertäfelungen oder das Holz in der Industrie und Technik wie Wasserräder, Windmühlen und Schiffe – alles erzählt Geschichte vom Bauen und von den Erbauern.
Erstmals 1984 in Frankreich veranstaltet, war die Aktion der offenen Denkmale ein großer Erfolg. 1991 griff der Europarat den Gedanken auf und rief die „European Heritage Days“ ins Leben. 2011 beteiligten sich 50 Länder Europas. So nutzten europaweit Jahr für Jahr rund 20 Millionen Menschen die Gelegenheit, mehr als 30.000 Denkmale zu besichtigen. „Denkmalschutz live“ – so könnte man die Idee auf den Punkt bringen, die in den vergangenen zehn Jahren rund 40 Millionen Bundesbürger auf die Beine brachte. Das Prinzip ist denkbar einfach: Einmal im Jahr Denkmale öffnen, die sonst nicht zugänglich sind.
Das stattfindende Ereignis soll nicht nur den Denkmalpflegern sondern vor allem den privaten Eigentümern, den ehrenamtlichen Helfern und engagierten Vereinen Gelegenheit geben, sich zu präsentieren.
