Neue Fachkabinette – bessere Ausbildungsbedingungen

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Endgültig abgeschlossen ist die Integration der vormals in Ohrdruf unterrichteten Orthopädieschuhmacher-, Orthopädiemechaniker- und Schuhmacherazubi in die Gewerblich-technischen berufsbildenden Schulen Gotha. Den Schlusspunkt dieser Entwicklung markierte am heutigen Samstag, 17. November, die Übergabe der neu entstandenen Fachkabinette im Beisein der Innungsmeister mehrerer Bundesländer.

Während der Sommerferien liefen aufwendige Umbaumaßnahmen, um in der Kindleber Straße für die ca. 230 Auszubildenden beste Ausbildungsbedingungen zu schaffen. Bereits seit Beginn des neuen Schuljahres absolvieren sie den theoretischen Unterricht am Gothaer Standort; die Räume für den fachpraktischen Teil wurden während der Herbstferien fertig gestellt. Es entstanden ein Werkstattbereich mit einem Zuschneide- und Nähmaschinenkabinett, ein Gipsmaß- und Gießharz-Kabinett, ein Fußpflegekabinett sowie ein Ganganalysekabinett. Der Landkreis Gotha investierte für Umbauten und Umzug des Schulzweigs von Ohrdruf nach Gotha insgesamt 250.000 Euro.

„Die heutige Einweihung sichert die Ausbildung dieses hoch spezialisierten Berufs im Landkreis Gotha dauerhaft und setzt damit eine lange Tradition fort“, sagt Landrat Konrad Gießmann. Er ist sich sicher, dass nicht zuletzt aufgrund der verbesserten räumlichen Bedingungen auch der gute Ruf der Ausbildung aus Ohrdruf rasch mit nach Gotha umzieht. Denn die Orthopädieschuhmacherlehre aus der Bachstadt hat weit über die Landesgrenzen hinweg einen ausgezeichneten Ruf. 1962 von Werner Mackrodt als Ausbildungszweig ins Leben gerufen, etablierte sich die Ohrdrufer Berufsschule rasch als zentrale Lehrstätte für alle Bezirke der DDR. Nach der Wende wurde auf Initiative der Landesinnung ab 1995/96 die überbetriebliche Lehrunterweisung angeboten, die unter anderem von Meistern aus Thüringen und Sachsen-Anhalt genutzt wurde. Die Landesinnungen Thüringens und Sachsen-Anhalts führten hier ebenfalls die Fertigkeitsprüfungen für die Länder Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und das Saarland durch. Die in Ohrdruf unterrichteten Azubi kommen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Thüringen.

Anfang 2011 hat der Kreistag die Schulnetzplanung für die berufsbildenden Schulen fortgeschrieben. Wesentlicher Bestandteil dieser Planung war der Umzug der angehenden Orthopädieschuhmacher, Orthopädiemechaniker und Schuhmacher aus dem Schulteil Ohrdruf in die gewerblich-technische Berufsschule nach Gotha. Damit verbunden war nicht allein eine Konzentration auf die Kernstandorte der beruflichen Bildung in der Region, sondern auch der Wegfall von dringend notwendigen Erhaltungsinvestitionen und Bewirtschaftungskosten an der Außenstelle Ohrdruf. Das dortige Schul- und Internatsgebäude wird an die Stadt zurückgegeben. Auch für die Unterbringung der weit gereisten Schülerinnen und Schüler wurde eine neue Lösung in der Residenzstadt gefunden.

„Mit der Zusammenführung an einem Standort werden nicht nur gute Unterrichtsbedingungen für die angehenden Orthopädieschuhmacher geschaffen, sondern auch die Arbeitsbedingungen für die gesamte Schule verbessert und die Schulorganisation an einem komplett barrierefreien Standort vereinfacht“, so Landrat Konrad Gießmann.

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