Neue Technik für Lebensretter

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Ohrdruf. Erheblich verbessert hat sich die Einsatzbereitschaft der Ohrdrufer Bergwacht jüngst durch den Ankauf eines geländegängigen Fahrzeugs. Das einem Quad ähnliche Mobil für alle Geländearten, englisch all terrain vehicle (ATV), soll künftig genutzt werden, um in den Wäldern verirrten oder verunglückten Wanderern, Rad- und Skifahrern zu helfen.

Die Anschaffung des rund 17.000 Euro teuren Gefährts unterstützten Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz mit 3.000 Euro aus Lottomitteln, die Stadt Ohrdruf mit 5.000 Euro sowie die Regionalstiftung der Kreissparkasse mit weiteren 5.900 Euro. Den restlichen Betrag bringt der Ortsverband unter dem Dach des DRK selbst auf. Ein Fahrzeug, mit dem sie auch im Winter verschneite Hänge oder die Bergwachthütte Klinge oberhalb der Ohratalsperre erreichen können, hatte den 24 Ehrenamtlichen um Bereitschaftsleiter Harald Lapp schon länger unter den Nägeln gebrannt.

Die Notwendigkeit eines ATV offenbarte der Ernstfall im Februar 2010: Ein Jäger hatte sich bei zweistelligen Minustemperaturen unweit der Schmalwassertalsperre bei Tambach-Dietharz im Wald verirrt. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Bergwachten suchte stundenlang, letztlich zum Glück erfolgreich. Was fehlte, war aber ein geeignetes Fahrzeug, das auch im bzw. über hohen Schnee operieren konnte. Zwar half die Oberhofer Bergwacht mit ihrem Motorschlitten aus, doch war damit klar, dass hierzulande noch Nachholbedarf bestand.

Diesen füllt nun das kleine Kraftpaket aus. Die Kawasaki mobilisiert aus 750 Kubikzentimetern Hubraum stolze 55 Pferdestärken und kann mit Rädern oder – nach Umrüstung – im Kettenbetrieb gefahren werden. Neben den vorrangigen Rettungseinsätzen soll der Allradler ferner für die Versorgung der Bergwachthütte Klinge rollen. Einige Tage müssen sich die freiwilligen Helfer in Ohrdruf allerdings noch gedulden, ehe sie mit dem Neuzugang ihr Revier zwischen Oberhof, Crawinkel, Luisenthal und Gräfenhain durchstreifen können: Das Quad geht zunächst noch einmal zurück zum Händler, wo Überrollbügel, Kettenvorrichtungen und ein Blaulicht angebracht werden sollen.

BUZ: Probesitzen auf dem ATV durfte Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz, der gemeinsam mit Bürgermeisterin Marion Hopf (r.) und Landrat Konrad Gießmann (2. v. l.) die Zuwendungen an Sabine Köhler, DRK-Kreisgeschäftsführerin (2. v. r.) sowie Bereitschaftsleiter Harald Lapp übergab.

Publiziert am 24.05.2011, 13:01 Uhr