„Nie wieder den Ungeist von Krieg und Vernichtung zulassen“

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„Der erste Weltkrieg  als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bewegt und berührt die Menschen noch heute, weil unsere Vorfahren mit diesem Ereignis der Weltgeschichte auf dramatische Weise konfrontiert wurden und weil diese Weltgeschichte das Leben in unseren Familien geprägt hat.“ Dies erklärte Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht heute in Weimar bei der Eröffnung der Ausstellung „Krieg der Geister“ der Klassik Stiftung Weimar.

„Wir dürfen nie wieder den Ungeist von Krieg und Vernichtung zulassen“, forderte Lieberknecht in ihrem Grußwort, in dem sie auch daran erinnerte, dass heute vor 100 Jahren am 1. August 1914, das Deutsche Reich Russland den Krieg erklärt hatte.

Die Ministerpräsidentin verwies in ihrer Rede mahnend auf die anfängliche Kriegseuphorie, auch in den Kreisen von Gelehrten, Intellektuellen und Künstlern, “Diese haben bereits im Vorfeld des Krieges geistig mobil gemacht. Die Demobilisierung sei erst erfolgt, als die Schrecken des Krieges nicht mehr zu übersehen und schon gar nicht mehr zu begreifen waren. Dank des europäischen Einigungsprozesses in den letzten Jahrzehnten seien in Europa aus den Feinden von einst inzwischen Freunde geworden, so Lieberknecht. Dennoch zeigte sich die Ministerpräsidentin angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine besorgt. Es müsse alles getan werden, um diesen Konflikt schnell und vor allem friedlich zu beenden. „Der Konflikt in der Ukraine und unser Umgang damit ist ein Gradmesser dafür, ob wir wirklich die Lehren aus der Geschichte des letzten Jahrhunderts gezogen haben“, betonte die Regierungschefin.

Die Ausstellung „Krieg der Geister“ ist vom 1. August bis zum 9. November 2014 im Neuen Museum Weimar zu sehen und thematisiert mit Gemälden, Fotografien über architektonische und plastische Arbeiten bis hin zu literarischer Propaganda oder Feldpostsendungen zentrale Fragen deutscher Identität damals und heute.