Ostthüringer Zeitung: Rettung für Theater in Gera und Altenburg in Sicht

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Gera (ots). Das Thüringer Kultusministerium will nach Informationen der Ostthüringer Zeitung nun doch mehr Geld für die Theater in Altenburg und Gera geben als bislang vereinbart. Im Gespräch ist eine sechsstellige Summe pro Jahr, die zusätzlich zur bisherigen Finanzvereinbarung fließt, heißt es bei der Ostthüringer Zeitung (Sonnabend-Ausgabe), die sich auf Regierungskreise beruft.

Über eine entsprechende Lösung will nach Informationen der Ostthüringer Zeitung Kultusminister Christoph Matschie (SPD) mit den beiden SPD-Oberbürgermeistern Dr. Norbert Vornehm (Gera) und Michael Wolf (Altenburg) am Montag, dem 30. April, verhandeln.

Auf Nachfrage der Ostthüringer Zeitung bestätigte Vornehm am Freitag den Termin, wollte aber keine Details nennen. „Ich habe nicht locker gelassen, um zu einer anderen Konstellation als bisher zu kommen“, sagte der Oberbürgermeister von Gera. Das Dilemma war hausgemacht. Für die Jahre 2013 bis 2016 steht dem Theater ein Jahres-Etat von 16,4 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land hatte den kommunalen Gesellschaftern über eine Finanzierungsvereinbarung zugesichert, 9,7 Millionen beizusteuern.

Doch unterm Strich reicht das Budget nicht aus, weil der Haustarifvertrag, der den Künstlern Gehaltseinbußen abverlangt hat, zum nächsten Jahr ausläuft. Es klafft eine Finanzierungslücke von 2,1 Millionen Euro.

Mehrere Lösungsvarianten wurden dazu zuletzt diskutiert. Die Leitung stellte den Mitarbeitern zur Wahl, mit einem neuen Haustarif erneut auf bis zu 20 Prozent ihres Gehaltes zu verzichten, oder 40 von 300 Stellen am Theater müssten wegfallen.

Im Gespräch waren die Schließung des Puppentheaters wie auch Kürzungen bei Schauspiel und Orchester. Wie es in der Ostthüringer Zeitung heißt, soll Kultusminister Matschie nun von seiner bislang harten Linie abgewichen sein. Entlassungen oder die Schließung von Sparten will der Minister durch den Pakt verhindern. Allein trägt das Land den Mehrbedarf aber nicht. Die kommunalen Gesellschafter müssen selbst nochmals in die Tasche greifen, den Rest erledigt das Kulturministerium.

In Matschies Ressort kalkulierten sie offenbar noch einmal neu, um das zusätzliche Geld einzustellen. Hilfe von Finanzminister Wolfgang Voß (CDU) bekommt der SPD-Landeschef nicht, sondern muss in seinem Etat umschichten, berichtet die Ostthüringer Zeitung.