Pidde fordert: „Es muss gehandelt werden“

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„Es ist wie ein Ping-Pong-Spiel, indem Verkehrsminister Carius und Landrat Gießmann versuchen, den Ball so schnell wie möglich wieder los zu werden“, beanstandet Dr. Werner Pidde.

Einerseits verkündet der Verkehrsminister, dass die DB-Strecke Fröttstädt – Friedrichroda nur gehalten werden kann, wenn der Landkreis endlich den Parallelverkehr abbaut. Andererseits wird der Landrat nicht müde darauf hinzuweisen, dass der Abbau paralleler Busverbindungen nicht kostengünstig zu haben ist. Dabei hatte der Kreistag bereits 2006 den Landrat beauftragt, im Dialog mit dem zuständigen Ministerium Lösungsvorschläge zu erarbeiten, die den Erhalt der Bahnstrecken sicherstellen.  „Ergebnisse liegen bisher nicht vor“, stellt  Pidde fest.

Die Gefahr von Streckenstilllegungen vor Augen wirbt der SPD-Politiker für eine Verschmelzung der miteinander konkurrierenden Regionalverkehrsgemeinschaft und Thüringer Wald- und Straßenbahn zu einer leistungsstarken Gesellschaft. Die Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen werden einen entsprechenden Antrag zum nächsten Kreistag einreichen.

„Es ist an der Zeit, Synergien statt Konkurrenz zu fördern“, appelliert  Pidde an den Landrat. Der Landtagsabgeordnete verlangt, dass jetzt gehandelt wird, um die Schienenverbindungen zu erhalten.  Diese sind von Bedeutung für die gesamte Region.

Die DB-Strecke verbindet nicht nur die Städte Waltershausen und Friedrichroda miteinander. Durch die Anbindung an die übergeordnete Bahnstrecke Gotha – Eisenach haben beide Städte eine bedeutsame Verkehrserschließung. Der Bahnhof  in Waltershausen ist zentral gelegen. Er ist ein wichtiger Knotenpunkt zwischen Eisenbahn, Waldbahn und Omnibus. „Die Waldbahn hat nicht nur eine wichtige touristische Funktion“, weiß Pidde.  Sie ist die Anbindung der Gemeinde Tabarz an das Schienennetz der DB.

„Dabei sollten wir heute schon an morgen denken“, fordert der SPD-Politiker. Da in Zukunft ältere Menschen einen immer größeren Anteil der Bevölkerung einnehmen, wird sich das Mobilitätsbedürfnis ändern. Viele können nicht mehr Auto fahren, z.B. aus gesundheitlichen Gründen.  Breite Kreise der Bevölkerung werden die Bahnen für Fahrten zum Arzt, zum Krankenhaus, zum Einkaufen brauchen. Bahn und Waldbahn sind für die Senioren ein wichtiges Verkehrsmittel, das ihnen die Teilnahme am kulturellen Leben in der Region und der Kreisstadt Gotha überhaupt erst ermöglicht.