Projekt der Uni Jena wird in der ersten Runde des Wettbewerbs „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ des Bundes und der Länder mit mehreren Millionen Euro gefördert

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Jena (FSU/US) Die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) gehört zu den ausgezeichneten Hochschulen, die in der ersten Runde des Wettbewerbs „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ des Bundes und der Länder gefördert werden. Die Universität konnte sich mit ihrem Projektantrag, der eine Weiterentwicklung des erfolgreichen „Jenaer Modells der Lehrerbildung“ ist, durchsetzen. Von 80 eingereichten Konzepten haben die Gutachter für 19 eine Förderung bewilligt. Der Antrag der FSU ist einer von zwei positiv bewerteten Anträgen in den Neuen Bundesländern.

„Das ist ein großartiger Erfolg“, freut sich Prof. Dr. Iris Winkler, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Jenaer Universität. Die Auszeichnung bestätige erneut die Qualität der Lehrerausbildung an der FSU. „Wir haben bewiesen, dass wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen, die wir mit dem Jenaer Modell bereits errungen haben“, so Winkler. Der jetzt erarbeitete Projektantrag stelle das innovative und in der Praxis bereits erfolgreiche Konzept auf eine neue Stufe. Das ausgezeichnete Vorhaben mit dem Titel „Professionalisierung von Anfang an im Jenaer Modell der Lehrerbildung“ hat ein Antragsvolumen von 3,9 Millionen Euro. Im Sommer wird das Projekt starten. Die Förderung läuft bis Ende 2018, eine zweite Förderphase kann sich anschließen.

„Mit den aktuellen Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Rahmen der Qualitätsoffensive soll das Jenaer Modell nachhaltig profiliert und zugleich für neue bildungspolitische Entwicklungen geöffnet werden“, erläutert Prof. Dr. Laurenz Volkmann, Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) der Uni Jena. Dabei werde sich die Arbeit auf drei Themenfelder konzentrieren: den Erwerb von Wissen und Können in disziplin- und phasenüberschreitenden Lernumgebungen, die Internationalisierung der Lehrerausbildung und den Umgang mit Heterogenität und Inklusion. Ein Forschungs- und Doktorandenkolleg wird die einzelnen Teilprojekte wissenschaftlich vernetzen und u. a. Konzepte zum Aufbau professioneller Handlungskompetenzen und zu bildungsbiographischen Grundlagen der Berufsrolle für angehende Lehrer erarbeiten. „Damit wollen wir eine reflexive Lehrerbildungskultur von Anfang an stärken“, so Prof. Volkmann. „Sie soll unsere Absolventen befähigen, aufgrund ihres Wissens und Könnens professionell zu handeln, und eine Haltung fördern, sich im Beruf stetig fort- und weiterzubilden.“

Das „Jenaer Modell der Lehrerbildung“
Zum Hintergrund des Jenaer Erfolges erklärt die Geschäftsführerin des ZLB, PD Dr. Karin Kleinespel: „An der Friedrich-Schiller-Universität werden seit 2007 angehende Lehrer nach dem ,Jenaer Modell‘ ausgebildet. Herzstück dieses Ausbildungskonzepts ist ein theoriegeleitetes Praxissemester, das jeder Lehramtsstudierende bereits nach dem vierten oder fünften Semester in einer Thüringer Schule absolviert. So kommen die künftigen Lehrer nicht erst nach dem Studium oder ganz an seinem Ende mit dem Schulalltag in Kontakt, sondern bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Ausbildung“. 2010 gehörte das „Jenaer Modell“ bereits zu den Gewinnern des vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft bundesweit ausgelobten Wettbewerbs „Von der Hochschule in den Klassenraum“.

Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“
Mit der 2013 von Bund und Ländern beschlossenen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ soll die Lehrerausbildung in Deutschland nachhaltig verbessert werden. Das Programm hat zwei Förderphasen und läuft bis zum Jahr 2023. Insgesamt stehen dafür bis zu 500 Millionen Euro zur Verfügung.

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