Rückschau und Ausblick

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Eine Rückschau auf das Geschäftsjahr 2011 sowie ein Ausblick in die Zukunft standen im Mittelpunkt der alljährlichen Betriebsversammlung der Oettinger Brauerei Gotha, die am Freitag vergangener Woche in Günthersleben-Wechmar über die Bühne ging.

Dirk Kollmar, geschäftsführender Gesellschafter, dankte zunächst allen Mitarbeitern der größten Brauerei Thüringens für ihre Leistungsbereitschaft und ihren Einsatzwillen. Doch bereits im nächsten Atemzug kam er auf die momentane Marktlage im deutschen Biermarkt zu sprechen, die durch eine seit zwei Jahren anhaltende Preisschlacht geprägt ist. Genauso wie der anhaltende Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs von Bier stelle der „Aktionswahnsinn  der Premium-Marken“ die Oettinger Brauerei vor neue Herausforderungen.

Dirk Kollmar informierte rückblickend darüber, dass das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr im Bereich der Direktvermarktung von Oettinger-Mehrweg-Produkten Verluste verzeichnen musste. Erfreulich sei dagegen, dass alle anderen Geschäftsfelder – Export, Produktion von Handelsmarken, Lizenzproduktion im Ausland sowie Dienstleistungen – Zuwächse verzeichnen konnten. Das entspanne die Gesamtsituation, dennoch bestehe gerade im Segment der Direktvermarktung akuter Handlungsbedarf.

Die Zukunft der Brauerei Gotha betreffend, kündigte der geschäftsführende Gesellschafter an, auch weiterhin investieren zu wollen. Zunächst strebe man die Erweiterung der Braugenehmigung von aktuell 1,85 Millionen Hektolitern auf 2,7 Millionen Hektoliter jährlich an. Dies solle noch im Jahr 2012 geschehen, nachfolgend soll auch die technische Ausstattung deutlich aufgebessert werden. Dies reiche von der Installation neuer Gär- und Lagertanks über eine Sudhaus-Erweiterung bis hin zu Bauprojekten auf bisher unbebauten Flächen der Gothaer Brauerei. Abschließend rief Kollmar die Mitarbeiter dazu auf, alles dafür zu tun, die Kosteneffizienz des Standorts Gotha zu verbessern – nicht zuletzt, um im internen Ranking der vier Oettinger-Brauereien (Oettingen, Gotha, Mönchengladbach, Braunschweig) nach vorn zu kommen.

Nach Dirk Kollmar übernahm Jörg Dierig, Gesamtvertriebsleiter der Oettinger Brauerei, das Mikrofon und erläuterte der versammelten Belegschaft anschaulich, welche Maßnahmen das Unternehmen umsetzen wolle, um im deutschen Markt wieder wachsen zu können. Dazu zählen neben einer „Schärfung des Oettinger-Markenbilds“ auch die zunehmende Beschäftigung mit dem Endverbraucher und eine gesteigerte Tiefendistribution, also die Belieferung auch kleinerer Märkte. Und nicht zuletzt wolle man die Marke Oettinger mit neuen Produkten beleben – aktuelle sei beispielsweise gerade die Produktion den neuen naturtrüben „Oettinger Kellerbiers“ angelaufen.

Die Redebeiträge des Betriebsratsvorsitzenden Volker Ackermann sowie der Vertreterin der Gewerkschaft NGG, Christel Semitsch, beschäftigten sich in erster Linie mit tariflichen Regelungen für Mitarbeiter in der Logistik. Hier gehe es darum, die Verhandlungen zwischen Tarifkommission und Geschäftsführung fortzusetzen und zu einer Einigung zu kommen. Ackermann dankte der Geschäftsführung der Oettinger Brauerei GmbH ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit.

Mit der Ehrung von langjährigen Mitarbeitern der Brauerei Gotha endete der offizielle Teil der Oettinger-Betriebsversammlung. Insgesamt 28 Kollegen standen in diesem Jahr auf der Liste – am längsten dabei sind Helmut Köhler und Gerd Ludwig (beide 40 Jahre) sowie Werner Stortz, der bereits seit 45 Jahren in der Brauerei Gotha beschäftigt ist.

Foto: Langjährige Mitarbeiter bekamen eine individuell etikettierte 1,5-Liter-Flasche naturtrübes Kellerbier, natürlich gebraut in Gotha, und versammelten sich anschließend zum Gruppenfoto. Von links nach rechts: Dirk Kollmar, Jörg Dierig, Klaus Trautvetter, Werner Stortz, Helmut Köhler, Jürgen Martini, Martin Wenzel, Michael Bornhardt, Björn Martini, Erik Egert, Gabriele Maier, Jörg Hofmann, Astrid Kollmar, Norbert Zickler, Steffen Seyring, Hans-Werner Hill, Gerd Ludwig.
Hinweis: Nicht alle geehrten Mitarbeiter waren zur Betriebsversammlung anwesend.