„Schaufenster-Krankheit“

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Jena (ukj/as). Immer wieder müssen Betroffene stehen bleiben und eine Pause beim Laufen einlegen, weil die Waden schmerzen. Wer an der „Schaufenster-Krankheit“ leidet, ist damit nicht allein. Rund 15 Prozent der 65-Jährigen haben Einengungen der Arterien in den Beinen durch Verkalkung, was zu einer schlechteren Durchblutung und zu Schmerzen führt. „Doch nur etwa ein Drittel der Betroffenen sucht deswegen einen Arzt auf“, sagt Dr. Stefan Ludewig vom Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Gefäßerkrankungen wie diese stehen beim Gefäßtag am 12. Oktober im UKJ im Mittelpunkt. Von 10 bis 15 Uhr werden UKJ-Experten aus verschiedenen Fachgebieten bereitstehen, um alle Fragen der Besucher zu beantworten. Beispielsweise, worin die Ursachen der peripheren arteriellen Verschluss-Krankheit (pAVK) liegen, so die medizinische Bezeichnung der  „Schaufenster-Krankheit“. Auch wie diese Verengungen erkannt und behandelt werden können, werden die Experten anschaulich machen. „Wir sind froh, dass wir diese Erkrankungen mit den Möglichkeiten der Vorsorge sowie den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten an diesem Aktionstag umfassend darstellen können, indem wir Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten einbeziehen“, so Organisator Dr. Ludewig.

In den Seminarräumen am Klinikum in Lobeda demonstrieren die Mediziner unter anderem, wie eine erweiterte Bauchschlagader (Aortenaneurysma) oder verengte Halsschlagader – eine häufige Ursache für Schlaganfall – mit Hilfe von Ultraschall untersucht wird. Besucher können sich aufs Laufband wagen oder eine ABI-Messung (Blutdruckmessung der Beine) vornehmen lassen. Aus dieser einfachen Untersuchung können die Ärzte ablesen, ob es Hinweise für  eine arterielle Verschluss-Krankheit gibt. Eine Diätassistentin des Universitätsklinikums berät zum Thema gesunde Ernährung, einem zentralen Punkt der Gefäßpflege. Die Küche des Klinikums zeigt mit ihrem Catering, dass cholesterinarme Kost jenseits der Bratwurst schmackhaft sein kann. An verschiedenen Ständen können zudem Materialien der Gefäßmedizin, wie Stents oder Bypässe, genau unter die Lupe genommen und angefasst werden. Jeweils um 11 und um 14 Uhr beginnen im Hörsaal spannende, für jedermann verständliche Kurzvorträge.
Die Veranstaltung am Universitätsklinikum Jena ist Teil des neunten Gefäßtages der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG), der bundesweit am 12. Oktober stattfindet.

Programm
10 – 15 Uhr
– Ultraschall-Demonstration
– Laufband und ABI-Messung
– Ernährungsberatung
– Gefäßsportberatung
– Experten-Gespräche
– Info-Stände mit Materialien (Stents, Bypässe, etc.)
– Führungen Hybrid-OP
– Getränke und Snacks – cholesterinbewusst und lecker

Vortragsblöcke
Beginn 11 und 14 Uhr
„Gehsport – Stent – Laser – Bypass: Wie wir heute die Schaufenster-Krankheit behandeln können“
Prof. Ulf Teichgräber, Diagnostische und Interventionelle Radiologie

„Diabetes und ,offene Beine’ – moderne Durchblutungsförderung am Unterschenkel“
Dr. Stefan Betge, Innere Medizin

„Aortenaneurysma – Sreening und Stentgraft retten Leben“
Dr. Stefan Ludewig, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie

„Schlaganfall: Kann ich vorbeugen? Muss man operieren?“
Dr. Albrecht Günther, Neurologie

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