Spielbericht Science City Jena vs. ETB Wohnbau Baskets

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Ein Basketballspiel, das nach dem ersten Viertel bereits entschieden schien und doch am Schluss so knapp wie nur denkbar endete, sahen die 1150 Zuschauer am Sonntag im Essener Sportpark Am Hallo. Da innerhalb der regulären Spielzeit beim Stand von 74:74 keiner als Sieger der Partie feststand, ging es für die Jungs von Science City Jena zum ersten Mal in dieser Saison in die Verlängerung. Hauchdünn konnten die Gastgeber der ETB Wohnbau Baskets diese für sich entscheiden und gewannen mit etwas Glück und nur einem Zähler eine dramatische Begegnung mit 88:87. Folglich haben beide Kontrahenten ihre Tabellenplätze getauscht – die Westfalen belegen nun den siebten Rang, die Hightowers stehen auf dem achten.

In der Anfangsphase kamen die Saalestädter zunächst gar nicht in Fahrt und so dominierten die Hausherren den ersten Abschnitt spürbar. Bereits nach acht Minuten lagen sie mit 13 Punkten (20:7) deutlich in Front und ließen die Jenaer Fans Schlimmes befürchten. Doch Science City-Youngster Johannes Voigtmann brachte sein Team zurück – mit sieben Zählern war er maßgeblich daran beteiligt, dass die Thüringer zu Beginn des zweiten Viertels beim Zwischenstand von 22:19 quasi wieder auf Augenhöhe mit den Baskets standen. Die Oberhand vermochten die Hightowers jedoch nicht zu übernehmen – stattdessen gelang es ihren Gegnern erneut mit 14 Punkten davon zu ziehen und mit 35:21 den größten Vorsprung der Partie herauszuspielen. Dieser schmolz allerdings fortan sukzessive, da die Gäste sich zunehmend auf ihre Stärken besannen, hart kämpften und besonders durch Teamplay überzeugten, was 16 Jenaer Assists belegen – die Westfalen gaben hingegen lediglich acht Korbvorlagen. Beim Halbzeitergebnis von 37:32 waren die Weichen für eine spannende zweite Hälfte gestellt.

Nach dem Seitenwechsel waren es bald die Jenaer, die das Geschehen auf dem Feld bestimmten. Kenny Barker netzte nach etwa sieben Minuten im dritten Viertel einen Dreier zum 52:52-Ausgleich ein, ehe Jeremy Black durch weitere vier Punkte die Science City-Führung erzielte. In der Mitte des Schlussabschnitts hatte die Eichler-Truppe sogar ein kleines Polster von acht Zählern (61:69) herausarbeiten können. Eine solide Dreierquote (6/12) und eine hervorragende Rebound-Arbeit der Saalestädter, die 42 Abpraller einfingen, gaben den Ausschlag für diese Wende. Dass der Siegeswillen der Essener nicht gebrochen war, zeigten sie in den folgenden Minuten indes merklich und erkämpften sich die Verlängerung. Keiner der beiden Konkurrenten konnte dem Spiel in der Overtime seinen Stempel aufdrücken. So lieferten sie sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen und der Endstand von 88:87 zu Gunsten der Krupp-Städter ist sicher gleichermaßen verdient wie glücklich.

Für die Hightowers, die damit ihre zwölfte Saison- und gleichzeitig neunte Auswärtsniederlage hinnehmen mussten, gibt es am nächsten Samstag wieder in eigener Halle die Möglichkeit Punkte zu sammeln. Zu Gast sind dann ab 19 Uhr die Crailsheim Merlins, die derzeit auf dem dritten Platz der Tabelle rangieren. Um im Duell mit diesem Hochkaräter ihre Heimstärke weiter festigen zu können, sie die Science City-Männer wieder auf jede Unterstützung angewiesen.


Jena: Jeremy Black (20 Pkt., 15 Reb.), Tyler Kepkay (19 Pkt.), Kenny Barker (17 Pkt., 9 Ass.), Eric Vierneisel (14 Pkt.), Johannes Voigtmann (7 Pkt.), Christoph Roquette (5 Pkt.), Ermen Reyes-Napoles (3 Pkt.), Tim Schwartz (2 Pkt.), Chase Adams, Jakob Krumbeck

Essen: Christopher Alexander (25 Pkt., 6 Reb.), Diego Kapelan (22 Pkt.), Joseph James Henley (15 Pkt.), Kevin Wysocki (12 Pkt., 6 Reb.), Marco Buljevic (9 Pkt.), Sascha Kesselring (3 Pkt.), Kendall Chones (2 Pkt.), Patrick Carney, Sebastian Schröter

Franziska Staupendahl