Thema „Familie“ immer einbezogen

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Symbolbild "Studieren mit Kind", "Promovieren mit Kind", aufgenommen am 23.09.2010 im Botanischen Garten der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Abgebildeten sind Jenny Güllmar und Töchterchen Lilu. Sie haben ihr Einverständnis für die Verwendung gegeben. Foto: FSU/Jan-Peter Kasper

Perfektes Zeitmanagement, Offenheit zur permanenten Weiterbildung, flexibler Umgang mit geringerem Budget, Bereitschaft zu Überstunden – was klingt wie ein sehr herausforderndes Stellenangebot ist in Wahrheit der Alltag von Studierenden mit Kind. Doch so schwer diese Aufgabe auch ist, mit der entsprechenden Unterstützung lassen sich Kind und Studium gut unter einen Hut bringen. Davon jedenfalls ist Nadine Löhr von der Friedrich-Schiller-Universität Jena überzeugt; und sie muss es wissen, ist sie doch selbst als Studentin Mutter geworden. In einem kleinen Film stellt sie nun die vielfältigen Angebote vor, mit denen die Universität Jena jungen Eltern zur Seite steht – egal ob sie studieren, promovieren oder Angestellte der Uni sind.

Der Film, den JenaTV produziert hat, ist zu sehen unter:https://www.youtube.com/watch?v=3sXtQZkk8VI

 

Gut aufgehoben in Jena

„Ich hatte und habe als junge Mutter zu jeder Zeit das Gefühl, hier gut aufgehoben zu sein“, sagt Nadine Löhr. „Das lag sicher zum einen an der sehr familienfreundlichen Atmosphäre in der Stadt an sich, zum anderen merkt man aber auch, dass insbesondere die Universität sehr sensibilisiert mit der besonderen Situation umgeht, in der sich Studierende mit Kind befinden.“ Diesen Eindruck bestätigt Prof. Dr. Uwe Cantner, der Vizepräsident für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung der Universität Jena. „Wichtig ist hierbei vor allem eines“, betont er, „Zuhören. Durch viele Gespräche und Berichte haben wir die Probleme junger Eltern, die bei uns studieren, promovieren oder arbeiten, kennengelernt – und können diesen Erfahrungsschatz dazu nutzen, ihnen bei der Bewältigung ihres Alltags zu helfen.“ Der Rhythmus einer jungen Familie zu Hause und der eines Studiums mit Seminaren, Selbststudium und Prüfungen passe generell sicher nicht unbedingt zusammen. Durch verschiedene Maßnahmen und entsprechende Flexibilität unterstütze die Uni Jena jedoch dabei, beides miteinander in Einklang zu bringen.

Der wichtigste Anlaufpunkt ist dabei das Familienbüro der Universität Jena und des Studentenwerks Thüringen, wohin sich Eltern jederzeit wenden können, wenn sie Fragen zu den verschiedensten Themen haben. Angefangen bei der Schwangerschaft über den Mutterschutz bis hin zu organisatorischen Fragen rund um Urlaubssemester, Elternzeit und das Elterngeld sowie zur Pflege von Angehörigen findet man hier kompetente Ansprechpartner. Außerdem veranstaltet das Familienbüro regelmäßig einen Familienbrunch, bei dem Eltern untereinander ins Gespräch kommen und sich über verschiedene Probleme austauschen und Hilfestellung geben können.

Eines der wohl wichtigsten Anliegen junger Eltern ist die Kinderbetreuung. Auch hier gibt das Familienbüro Informationen, etwa zum Thema Kita-Plätze, wird aber auch selbst aktiv. „Mit der sehr flexiblen Kinderbetreuung JUniKinder direkt auf dem Campus am Ernst-Abbe-Platz ist eine gute Anlaufstelle geschaffen, um auch schon sehr junge Kinder etwa während eines Seminars oder eines organisatorischen Termins in guten Händen zu wissen“, sagt Nadine Löhr. „Zusätzlich habe ich als Mitarbeiterin die Möglichkeit, im Familienbüro die KidsBox auszuleihen, mit der sich meine Kinder auch mal in meinem Büro beschäftigen können, sollte die Kita geschlossen sein oder eine andere Betreuungsmöglichkeit ausfallen.“

 

Im Best-Practice-Club „Familie in der Hochschule“

Insgesamt ist die Universität sehr bemüht, einerseits durch gezielte Maßnahmen und andererseits durch aktives Netzwerken innerhalb der Stadt optimale familiengerechte Studien- und Arbeitsbedingungen zu schaffen. „Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf den wissenschaftlichen Nachwuchs, also auf Familien, in denen die Eltern oder ein Elternteil den Weg einer Forscherkarriere eingeschlagen haben bzw. hat“, sagt Cantner, der auch wissenschaftlicher Direktor der Graduierten-Akademie der Universität Jena ist. Hier solle das Thema „Familie“ ebenfalls bei allen Überlegungen mit einbezogen werden. Um in Zukunft diese Orientierung weiterzuentwickeln, ist die Friedrich-Schiller-Universität außerdem Mitglied in dem bundesweiten Best-Practice-Club „Familie in der Hochschule“.

Unterstützt und finanziert wurde der Film vom Thüringer Kompetenznetzwerk Gleichstellung (TKG), um die familienfreundlichen Maßnahmen der Thüringer Hochschulen aufzuzeigen.

 

(Beiragsbild: Jenny Güllmar und Töchterchen Lilu. An der Universität Jena lässt sich mit Kind gut studieren. Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)