Voigt: Nur rund die Hälfte der Förderung für Schulen abgerufen

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Anlässlich des 60. Jahrestages des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 fordert der Generalsekretär der Thüringer Union Dr. Mario Voigt, die Schulen im Freistaat auf, die Fördermöglichkeiten des Freistaates für Besuche in Gedenkstätten stärker in Anspruch zu nehmen.

Das Bildungsministerium sei zudem aufgefordert, Lehrerinnen und Lehrer über entsprechende Fördermöglichkeiten zu informieren und mögliche bürokratische Hürden zu senken.

„Wenn der Landtag fast eine Million Euro bereitstellt, die auch zur Förderung von Schülerfahrten in Gedenkstätten einschließlich der Reisekosten bestimmt sind, aber nur rund die Hälfte der Mittel abgerufen werden, ist das mehr als bedauerlich. Wir haben genug Mittel zur Verfügung, aber sie werden von den Schulen nicht voll ausgeschöpft. Bürokratischen Hürden im Antragsverfahren dürfen nicht zu Hindernissen im Geschichtsverständnis der Schülerinnen und Schüler im Freistaat werden.

Das Bildungsministerium ist daher aufgefordert, eine Informationsoffensive an den Schulen zu den entsprechenden Fördermöglichkeiten zu starten. Gleichzeitig fordere ich insbesondere Geschichtslehrer auf, die Fördermöglichkeiten des Freistaates stärker zu nutzen und mit ihren Schüler die Gedenkstätten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu besuchen.“, sagte Voigt, der auch Vorsitzender des Bildungsausschusses des Landtags ist.

Der CDU-Politiker erklärte weiterhin: „Der 17. Juni 1953 wie die SED-Diktatur insgesamt muss in der Erinnerungskultur unserer Gesellschaft wieder stärker verankert werden. Dabei müssen die Schulen gerade für die junge Generation einen unverzichtbar wichtigen historisch-pädagogischen Auftrag wahrnehmen. Wenn offensichtlich ist, dass die Gedenkstätten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur auf freiwilliger Basis nicht überall in den Unterricht einbezogen werden, sollten wir dies in den Lehrplänen zur Pflicht machen. Jeder Schüler sollte mindestens einmal einen plastischen Eindruck von den Geschehnissen in der SED-Diktatur bekommen. Wir brauchen Geschichte zum Anfassen und nicht nur nüchterne Sachtexte aus Lehrbüchern.“

Hintergrund: Der Freistaat Thüringen hatte 2011 100.000 Euro für Reisebeihilfen für Schüler zur Verfügung gestellt. Davon wurden nur rund 40.000 Euro abgerufen. Zur Förderung von Maßnahmen, wie Schulbesuche in Gedenkstätten etc. standen 2011 717.800 Euro bereit. Davon wurden nur rund 370.000 Euro abgerufen. / Quelle: Einzelplan Bildungsministerium