Wenn Hormone schädigen …

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Sie ist nur etwa so groß wie ein Kirschkern und doch so bedeutend: Die Hypophyse, auch als Hirnanhangsdrüse bekannt, fungiert als Steuerzentrale unserer Hormone. Der Hypophysenvorderlappen bildet eine Vielzahl an Hormonen, die über das Blut zu den Wirkungsorten bzw. Zielorganen transportiert werden. Dazu gehören unter anderem Wachstumshormone, das Hormon ACTH, welches die Nebennieren beeinflusst und TSH als Schilddrüsenstimulierendes Hormon. Schäden an der Hypophyse führen dazu, dass die Hormonproduktion gestört wird. In der kommenden Abendvorlesung der GesundheitsUni stellt Prof. Dr. Ulrich Müller, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Jena (UKJ), diese und weitere Hormonerkrankungen vor. Unter dem Titel „Sind meine Hormone richtig oder zu viel oder zu wenig – und was merke ich davon?“, wird sein Vortrag am 28. November um 19 Uhr stattfinden.

„Viele Menschen leiden oft jahrelang an Beschwerden und wissen nicht, dass sich diese auf eine Hormonerkrankung zurückführen lassen. Sowohl Hormonmangel als auch Überschuss wirken sich negativ auf unseren Körper aus. Änderungen von Blutdruck und Puls, der Leistungsfähigkeit, Gewichtszu- und –abnahme sowie Veränderungen von Körperbild, Haut oder Haaren können auf eine hormonelle Erkrankung hinweisen“, erklärt Prof. Dr. Müller.

Wie man Veränderungen am und im Körper selbst feststellen kann, die auf eine hormonelle Erkrankung schließen lassen, vermittelt Prof. Dr. Müller als Leiter des Funktionsbereiches Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen am UKJ in der Abendvorlesung. „Es ist wichtig, aufzuklären, wann ein begründeter Verdacht auf eine Hormonerkrankung bestehen könnte und Betroffenen bestmöglich zu helfen.“

Diabetes mellitus und Schilddrüsenerkrankungen zählen zu den häufigsten Hormonerkrankungen. In seinem Vortrag geht Prof. Dr. Müller unter anderem auf Hypophysenerkrankungen ein. Diese äußern sich beispielsweise in Form einer Hypophyseninsuffizienz, das heißt die Hypophyse kann nur vermindert oder überhaupt keine Hormone mehr bilden. Außerdem informiert er über eher seltenere Hormonerkrankungen der Nebenschilddrüse und Nebenniere.

Viele hormonelle Erkrankungen können jedoch erfolgreich therapiert werden. „In Jena behandeln wir Hormonerkrankungen ambulant und stationär. Durch die richtige Behandlung, beispielsweise indem Hormone künstlich ersetzt werden, kann Betroffenen schnell geholfen werden“, betont Prof. Dr. Müller.

Mit dieser Veranstaltung wird die Vorlesungsreihe 2012 abschließen. Im Dezember findet keine Abendvorlesung statt. Die Abendvorlesungen, welche der Förderverein des Universitätsklinikum Jena e.V. traditionell unterstützt, werden im neuen Jahr wieder spannende Themen bieten.