Wie Wissenschaftler versuchen, das Waldinsekt zu fangen

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Er ist vielleicht der beeindruckendste Käfer des Waldes, zumindest aber eines der größten Waldinsekten: der Hirschkäfer.

Ihn zu beobachten oder zu fangen ist selbst für die Experten sehr schwierig. Auch wenn der Monat Juni als „Hirschkäfermonat“ gilt, da hier die bis zu acht cm großen Tiere in einem Bodennest schlüpfen und in der Dämmerung aktiv werden. Mit einem Mix aus Fruchtmarmelade, frischen Früchten und Kirschlikör versuchten deshalb Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), Hirschkäfer an Eichenstämmen anzulocken und zu fangen.

„Nach dem Schlüpfen benötigen Hirschkäfer nämlich zur Geschlechtsreife zuckerhaltige Säfte, z. B. von Bäumen oder auch, falls vorhanden, von reifen Kirschen“, so der Leiter des Thüringer Forstamtes Finsterbergen, Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann. Leider lebt der Hirschkäfer mit seinem typisch großen Geweih nur kurze Zeit. Nach der Paarung stirbt er. Die längste Zeit lebt der Hirschkäfer als unauffällige Larve fünf bis acht Jahre vorzugsweise im Totholz der Eiche oder auch Buche. Um diese Entwicklung zu unterstützen, wird im Forstamt Finsterbergen im Rahmen der naturgemäßen Forstwirtschaft zunehmend Totholz in den Beständen belassen. Auch sollen Laubhölzer verstärkt ihr natürliches Alter erreichen.


Publiziert am: 14.06.2011; 17:34